Liebe Leserin, lieber Leser,
ist Krise das neue Normal? Spätestens seit diesem Jahr würden viele Menschen diese Frage wohl mit „Ja“ beantworten. Noch gebeutelt von der CoronaPandemie mussten wir uns seit dem Krieg in der Ukraine wieder auf eine neue, zuvor unvorstellbare Normalität und ihre Auswirkungen einstellen. WährendVolkshochschulen in der aktuellen Situation als Bildungseinrichtungen wichtiger denn je sind – als erste Anlaufstelle für die sprachliche und berufliche Integration geflüchteter Menschen, als Orte der Aufklärung und des Zusammenhalts in der Energie-Krise sowie als Instrumente gegen den wachsenden Fachkräftemangel –, sehen sie sich gleichzeitig durch steigende Energiekosten und klamme öffentliche Kassen zunehmend in ihrer Existenz bedroht.
Als Bundesverband setzen wir uns mit aller Macht dafür ein, dass die zunehmende Not der Volkshochschulen gesehen wird und unsere Einrichtungen als integraler Bestandteil des Bildungssystems die notwendige Unterstützung erfahren. Auch wenn wir angesichts multipler Krisenlagen nun noch stärkere Überzeugungsarbeit im politischen Raum leisten müssen, um die im Koalitionsvertrag getroffenen Zusagen im Bereich der Erwachsenenbildung einzulösen: wir bleiben hartnäckig.
„Aus Krisen erwachsen auch immer neue Kräfte“, so ein Zitat unserer Ehrenpräsidentin Rita Süssmuth. Ich glaube fest daran, dass dies auch für die Volkshochschulen gilt, und wir im Angesicht der zahlreichen Krisen unsere Überzeugung heute kräftiger denn je vertreten können: Eine starke Erwachsenenbildung ist entscheidend, wenn wir die Resilienz und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft weiter stärken wollen.
Für das Wohl der Volkshochschulen müssen wir deshalb auch in Zukunft gemeinsam laut werden. Die Aufbruchstimmung, in die uns der Volkshochschultag versetzt hat, wird uns dabei eine große Hilfe sein. Mit unserem Rückblick in diesem Heft wollen wir deshalb die Erinnerung an den vhs-Tag noch einmal wachrufen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.