Unternehmer*innen in Deutschland suchen händeringend Personal. Zugewanderte können der Schlüssel sein, um Deutschlands Fachkräfteproblem zu lösen. Hierfür benötigen sie jedoch gute Kenntnisse der deutschen Sprache, damit Arbeitsprozesse reibungslos verlaufen, die Kommunikation mit den Kund*innen funktioniert und das Betriebsklima stimmt. Doch anstatt die berufsbezogene Deutschförderung auszubauen, fährt die scheidende Bundesregierung sie auf ein Minimum zurück. Arbeitgeber*innen und Gewerkschafter*innen sind ebenso fassungslos wie Vertreter*innen der Bildungseinrichtungen, die seit Jahren Zugewanderte auf die sprachlichen Herausforderungen am Arbeitsplatz vorbereiten: Nach den Integrationskursen bringt die Bundesregierung nun auch die zweite Säule des „Gesamtprogramms Sprache“ ins Wanken. In einem Positionspapier PDF-Datei 779,38 kB appelliert der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) nun gemeinsam mit zahlreichen Partnern an die Bundesregierung, ihre Demontage des Gesamtprogramms Sprache unverzüglich einzustellen.
Schon im vergangenen Jahr hatte der Deutsche Volkshochschul-Verband zusammen mit weiteren Trägerverbänden davor gewarnt, dass mit der im Haushalt 2025 eingeplanten Summe nur ca. 30 Prozent der benötigten Berufssprachkurse durchgeführt werden können. Mit Beginn der vorläufigen Haushaltsführung sind die Warnungen für die Träger vor Ort zur Realität geworden, vielen von ihnen wurde im neuen Jahr weniger als ein Viertel der benötigten Berufssprachkurse genehmigt.
Vertreter*innen der Kursanbieter vermuten, dass die Arbeitsverwaltung bei ihrer Vor-Ort-Bedarfserhebung für die Berufssprachkurse nicht von der realen Nachfrage ausgegangen sei, sondern schlicht den Sparvorgaben der Bundesregierung gefolgt sei. Der DVV und die verbündeten Organisationen fordern in einem gemeinsamen Positionspapier mehr Transparenz, Planungssicherheit für Bildungsträger sowie Kursteilnehmer*innen und vor allem eine Mittelausstattung für die berufsbezogene Deutschförderung, die den Nöten der betroffenen Menschen und der Unternehmen endlich wieder Priorität gegenüber kurzsichtigen Sparzielen einräumt.
Mehr über die massiven Auswirkungen des Sparkurses bei den Berufssprachkursen und zu den Forderungen von Verbänden und Wirtschaftsvertreter lesen Sie in unserer ausführlichen Pressemitteilung: