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Deutscher Volkshochschul-Verband

Digitalisierung? Nicht ohne uns! Wie vhs vor Ort den Digitaltag 2021 mitgestalten

Initiative „Digital für alle“ stellte Leitlinien für digitale Teilhabe vor

Von Simone Kaucher 

Mit einem eindringlichen Appell wirbt die Initiative „Digital für alle“ um eine Teilnahme am diesjährigen Digitaltag. Am Freitag, den 18. Juni 2021 wird das Programm sicherlich auch diesmal wieder Hunderte von Veranstaltungen und interaktiven (Online-)Angeboten umfassen, um die digitale Teilhabe einer breiten Bevölkerung nachhaltig zu stärken, egal welchen Alters. Auch die Volkshochschulen sind aufgerufen, sich mit niedrigschwelligen und unterhaltsamen Aktionen am Digitaltag zu beteiligen, um Menschen verschiedene Facetten der Digitalisierung näherzubringen. Dabei gilt es, Vorbehalte abzubauen und den sicheren Umgang mit digitalen Technologien zu fördern. 

Der bundesweite Aktionstag ist eine Plattform für alle, die sich für mehr Partizipation, Engagement und Kompetenzen in der digitalen Welt stark machen wollen. 27 Partnerorganisationen, darunter die kommunalen Spitzenverbände, Organisationen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Wohlfahrtsverbände, bilden ein einzigartiges gesellschaftliches Bündnis. Mit ihnen gemeinsam verfolgt der DVV folgende Ziele: 

Im Rahmen des Digitaltags können sich Projekte, die digitale Teilhabe fördern oder mithilfe digitaler Technologien Ehrenamt und Engagement gestalten, noch bis 30. April 2021 für den "Preis für Digitales Miteinander" bewerben.

Digitale Spaltung überwinden 

Obwohl ein Großteil der Menschen in Deutschland zu den Onlinern gehört, können viele mit der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland nicht mehr Schritt halten. Ein Sechstel (17 Prozent) empfindet das Tempo als zu schnell. Das ergab eine repräsentative Befragung von mehr als 1.000 Menschen über 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Die Partner des Digitaltags setzen sich dafür ein, allen Menschen – unabhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung, Herkunft, Wohnort oder etwaiger Behinderung – Zugang zu digitalen Technologien und deren Chancen zu ermöglichen. Bei der Auslegung der Grundrechte sollte aus Sicht der Organisatoren die digitale Teilhabe Berücksichtigung finden. Die Grundgesetz-Garantie auf bundesweit gleichwertige Lebensverhältnisse muss sich auch auf eine digitale Grundausstattung erstrecken, auf Zugang zum Internet sowie den Erwerb grundlegender digitaler Kompetenzen. 

Digitale Kompetenzen im Fokus 

So wie die Volkshochschulen machen sich auch andere Partnerorganisationen des Digitaltags dafür stark, dass alle Menschen in die Lage versetzt werden, sich souverän und sicher, selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen. Voraussetzung dafür sind sowohl technische Kenntnisse als auch Kompetenzen für soziale Medien und Informationen. Diese müssen in der gesamten Bildungskette und auch darüber hinaus gefördert werden, etwa um Falschmeldungen oder manipulierten Informationen keine Chance zu geben. Oder um eine respektvolle digitale Debattenkultur zu etablieren und für die digitale Arbeitswelt gerüstet zu sein. 

Digitales Engagement stärken

Ehrenamtliche Initiativen sind eine wichtige Stütze bei der Förderung digitaler Teilhabe. Digitales Engagement ist dabei nicht mehr wegzudenken – es reicht von digital organisierter Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen bis hin zu Vereinsangeboten für Kinder, die dann digital durchgeführt werden. Zum einen können digitale Technologien Formen des freiwilligen Engagements, wie die klassische Vereinsarbeit, erleichtern. 

Zum anderen ermöglichen digitale Technologien, die Zeiten und Einsatzorte des Engagements flexibler zu bestimmen. Darüber hinaus können neue Formen und Inhalte ehrenamtlicher Unterstützung geschaffen werden, etwa wenn Digitalisierung selbst zum Gegenstand des Engagements wird. Diese Vielfalt des digitalen Engagements verdient mehr Sichtbarkeit und Anerkennung, sollte politisch stärker gewürdigt und ideell, finanziell sowie strukturell gefördert werden, finden die Partner der Initiative „Digital für alle“. Des Weiteren kommt man nicht umhin, Rahmenbedingungen zu schaffen und bürokratische Hürden abzubauen, um digitalem Engagement einen fruchtbaren Boden zu bereiten. 

Digitalisierung überall erlebbar machen 

Um den Menschen in Deutschland digitale Technologien näherzubringen, digitale Kompetenzen zu fördern und die Online-Debattenkultur zu stärken, hat die Initiative „Digital für alle“ den Digitaltag ins Leben gerufen. Der bundesweite Aktionstag, der jedes Jahr stattfindet, richtet sich mit einer Vielzahl unterschiedlichster Formate an ein breites Publikum. Bei der Organisation der Aktivitäten können sich alle Interessierten einbringen – ob Privatperson, Verein, Betrieb, Unternehmen oder öffentliche Einrichtung. 

Digitaltag 2021 will Kooperationen vor Ort stärken 

Kooperationen auf kommunaler Ebene sind ausdrücklich erwünscht. Beispiele für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Volkshochschulen und Einrichtungen oder Basisorganisationen anderer Partner gibt es bereits. So eröffnete beispielsweise die vhs Dreiländereck (Sachsen) im Frühjahr 2020 ihren Digital-Kompass-Standort in der Geschäftsstelle Löbau. Er bietet eine lokale Anlaufstelle für Menschen, die Unterstützung im Umgang mit digitalen Medien und Geräten suchen. Digital-Kompass ist ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und Deutschland sicher im Netz e.V. – in Partnerschaft mit der Verbraucher Initiative, gefördert vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. 

Für den Standort an der vhs Dreiländereck wurde ein „klassischer“ PC-Kursraum komplett umgestaltet und somit ein Ort geschaffen, der speziell zum Erkunden der digitalen Welt einlädt und zum Verweilen. WLAN und Geräte sind vorhanden und ein Programm aus verschiedenen Modulen bietet Möglichkeiten, unter Anleitung die digitale Welt zu entdecken. Dabei gibt es Schulungen mit Kursleitenden vor Ort, aber auch mit Lehrkräften, die über einen Stream zugeschaltet werden. Darüber hinaus können sich Teilnehmer*innen und Gruppen zu freien Öffnungszeiten selbstständig treffen, austauschen und gegenseitig weiterhelfen. Die Themen reichen dabei von WhatsApp und Facebook über das Buchen von Reisen oder Bezahlen im Internet bis hin zum unmittelbaren Erleben von 3D-Druck. Mit seinen analogen und digitalen Angeboten fürs Lernen und Lehren bietet der Digital-Kompass eine ideale Ergänzung zu den regulären Kursangeboten der vhs. | Simone Kaucher ist Pressesprecherin des DVV.

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