Bunkerführung - Fernmeldebunker Pfaffenhofen
Tag:
- Themenbereiche:
- Politik – Gesellschaft – Umwelt
- Länder- und Heimatkunde / Stadtkultur
Der Pfaffenhofener Fernmeldebunker, ein Stück Geschichte, das lange unter strengster Geheimhaltung stand und der Kenntnis der Zivilbevölkerung verborgen blieb, wurde 2014 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf unserer Bunker-Tour führen wir Sie durch die vielen Räume und verwinkelten Gänge der über 1.400 m² großen Anlage. Unterwegs sehen Sie Filter-, Lüftungs-, Notstrom- und andere Versorgungsanlagen, erfahren alles Wissenswerte über die Geschichte des Bunkers, über den Kalten Krieg und fühlen die beklemmende Situation in einem Bunker unter der Erde. "Pfaffenhofener wehrt Euch! Ihr bekommt einen Atombombenbunker in Eure Siedlung!" Derart reißerisch wandte sich der DDR-Sender 904 direkt an die (Pfaffenhofener) Bevölkerung und warnte vor einer Anlage, dessen Existenz streng geheim bleiben sollte. Der Osten wusste also Bescheid - im Gegensatz zu den (ortsansässigen) Bürgerinnen und Bürgern. Der Kalte Krieg war in Pfaffenhofen angekommen und heizte Spekulationen und wilde Gerüchte um ein Gebäude an, das bis heute im Pfaffenhofener Stadtgebiet steht. Die im Jahr 1966 in Betrieb genommene Fernmeldezentrale ist ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges, als sich die Supermächte USA und UdSSR hochgerüstet in einem Klima der Angst vor einem Angriff mit Massenvernichtungsmassen gegenüberstanden. Die sogenannte Grundnetzschalt- und Fernmeldestelle GSVBw66 in Pfaffenhofen war Bestandteil eines deutschlandweit angelegten Fernmeldenetzes, durch das im Falle eines Angriffs die Kommunikation in Deutschland für eine gewisse Zeit aufrechterhalten werden sollte. Die militärische Anlage wurde an der Ingolstädter Straße, mitten im heutigen Stadtgebiet, erbaut und ist fast komplett unterirdisch angelegt. Sie erstreckt sich mit 36 Räumen auf einer Gesamtfläche von 1400 m². Nach dem Mauerfall und dem Ende des Kalten Krieges war auch die Notwendigkeit einer Fernmeldestelle am Standort Pfaffenhofen nicht mehr gegeben und ihr Betrieb wurde am 25. März 1997 eingestellt. Seit 2006 ist das gesamte Areal mit seinen unterirdischen Anlagen im Besitz der Stadt Pfaffenhofen. Der Bunker ist Zeitzeuge eines halben Jahrhunderts massiver weltpolitischer Veränderungen und des Kräftemessen der Supermächte. Dieses Stück Geschichte, das lange unter strengster Geheimhaltung stand und der Kenntnis der Zivilbevölkerung verborgen blieb, wird nun zum ersten Mal im Rahmen von Bunkerführungen der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. An der Seite eines kundigen Bunkerführers bekommen Sie die Möglichkeit, Wissenswertes zur Epoche des Kalten Krieg zu erfahren, die militärische Anlage zu erkunden und eine beklemmende Faszination dieses Kapitels der Vergangenheit selbst zu spüren. Die Führung ist für Kinder ab 12 Jahren geeignet.
- Verfügbarkeit:
- freie Plätze
- Gebühr:
- 12,00 EUR
- Termin:
- Veranstalter:
- vhs Landkreis Aichach-Friedberg
- Veranstaltungsort:
- Steubstraße 3, 86551 Aichach