Im Haus der Jugend Bad Honnef herrscht eine konzentrierte Atmosphäre: Acht Jungen und zwei Mädchen sitzen an PCs und programmieren unter Anleitung des Dozenten Caspar Armster ein Computerspiel. Ab und zu dreht er eine Runde und gibt Tipps. Armster engagiert sich im Machwerk e.V., dem ersten „Maker Space“ des Rhein-Sieg-Kreises – einer offenen Produktions-Werkstatt. Der Verein bildet gemeinsam mit dem Stadtjugendring Bad Honnef und dem Haus der Jugend das lokale Bündnis für Bildung rund um die vhs Siebengebirge. Durch den talentCAMPus erhalten die Teilnehmer*innen nicht nur neues Know-How, sondern sie erfahren auch, wo und wie sie künftig weitertüfteln können.

Ziel des Projekts sei es, die Kreativität von bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen anzuregen und sie gleichzeitig für forschend-entdeckendes Lernen zu begeistern, sagt Johanna Samaras, stellvertretende vhs-Leiterin und Initiatorin des Bündnisses. „In der Praxis ist es manchmal gar nicht so leicht, den jungen Leuten theoretische Kenntnisse zu vermitteln. Es sind schließlich Schulferien!“, betont Samaras. Doch das Konzept geht auf: „Es macht echt Spaß! Besonders die Zusammenarbeit mit den anderen gefällt mir“, erzählt Milla, eins der Mädchen in der Gruppe. Sie verbringt regelmäßig Zeit im Jugendzentrum und wurde hier auf das Projekt aufmerksam.

Als gegen Mittag die Konzentration nachlässt, wird eine Pause eingelegt – Zeit zum Ausspannen und gemeinsamen Essen. Auf der Theke des Hauses der Jugend winken zehn bunte Katzen und Roboter. Durch Sensoren bewegen sie auf Signal den Arm. Die Kinder haben diese selbst programmiert, dafür die elektronischen Verbindungen zusammengelötet und anschließend verschiedene Hüllen für die „Calliope mini“- Computer gebastelt. Am Ende des Projekts dürfen sie ihre Werke mit nach Hause nehmen.