Am Eingang des Jugendtreffs Aegidienberg wirbt eine buntbemalte Tafel für eine Kleider-Tausch-Party. „Man kann sich nehmen, was man haben möchte – auch wenn man nichts zum Tauschen dabei hat“, erklärt eine der talentCAMPus-Teilnehmerinnen den Gästen. Neun Mädchen und ein Junge, die an dem Upcycling-Projekt teilnehmen, haben die Veranstaltung mit organisiert und beworben. Auch ihre eigenen Werke präsentieren sie an diesem Tag. Darunter sind alte Holzstühle, die nun dank Zeitschriftenausschnitten wie neu glänzen und fast ein bisschen an Pop-Art erinnern.
Dozentin Sabine Kluge-Schwarz möchte für Nachhaltigkeit sensibilisieren. Während die Teilnehmer*innen kreativ wurden und z. B. Schmuck aus alten Fahrradschläuchen oder Deko-Artikel aus Altglas herstellten, erläuterte sie ihnen Begriffe wie Wertschöpfungskette, Foodsharing oder Ressourcenschonung
Sabine Kluge-Schwarz, Dozentin und "Upcycling Artist"„Künstlerischer Ausdruck ist wichtig, doch wir möchten den Mädchen und Jungen darüber hinaus wichtige Kompetenzen mit auf den Weg geben.“
Weitergehende Informationen haben die Teilnehmenden selbst recherchiert und aufbereitet. Entstanden ist eine Broschüre, in der lokale Institutionen und Initiativen oder Sharing-Angebote im Internet aufgeführt werden. So ist das Projekt im doppelten Sinne nachhaltig: Nicht nur die Teilnehmer*innen erfahren, wie sie ihren Alltag nachhaltiger gestalten oder sich engagieren können, auch die Eltern und anderen Besucher*innen der Tauschbörse bekommen Denkanstöße mit auf den Weg.
Der letzte Tag des Projekts steht wieder im Zeichen der Kreativität und der Reflexion des Konsumverhaltens: Die übriggebliebenen Kleidungsstücke der Tauschparty werden selbstverständlich nicht weggeworfen, sondern zu Modeaccessoires umgewandelt. Ganz kostenlos und 100 Prozent nachhaltig können sich die Kinder damit zum Abschluss stylen.