Digitale Lernmedien eröffnen neue und vielfältigere Möglichkeiten des Lernens und Lehrens – in Grundbildungsangeboten wie in Deutschkursen für Migrant*innen. Doch was macht gute digitale Lernangebote aus? Und wie gelingt der Einsatz der Medien? Welche didaktischen und technischen Fragestellungen gilt es zu beachten? Welche Rahmenbedingungen beeinflussen den Erfolg computergestützten Lernens?
Diese und weitere Fragen diskutierten Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis im Rahmen der Fachtagung „Digitales Lernen in Grundbildung und Integration“ am 19. und 20. November in Köln.
Vorträge / Plenum
Zum Nachlesen und Nachhören finden Sie hier Video-Mitschnitte, Präsentationsfolien und Abstracts der Plenarvorträge.
Die Volkshochschulen und die digitale Souveränität - Grußwort von Saskia Esken, MdB
Saskia Esken ist seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages und vertritt dort den Wahlkreis Calw/ Freudenstadt. Für die SPD-Bundestagsfraktion ist sie Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat sowie im Ausschuss Digitale Agenda. Seit kurzem gehört sie darüber hinaus der Enquete-Kommission “Künstliche Intelligenz” des Bundestages an. Saskia Esken ist stellvertretende digitalpolitische Sprecherin ihrer Fraktion und zeichnet als Berichterstatterin unter anderem für die Themen Daten- und Privatsphärenschutz, IT-Sicherheit, Digitale Bildung und eGovernment verantwortlich.
Bildung in der digitalen Welt: Chancen und Herausforderungen für die Grundbildung - Vortrag von Prof. Dr. Michael Kerres
Der Vortrag skizziert, wie digitale Technik unsere Lebens- und Lernwelten durchdringt, und fragt nach den Implikationen für Bildung. Digitalisierung kommt nicht additiv zu den bisherigen Kompetenzen hinzu, sondern fordert die Bildungsinhalte, -methoden und -institutionen grundsätzlich heraus. Dabei ist die Richtung der Entwicklung offen: „Bewirkt“ die Digitalisierung bestimmte Veränderungen der Bildung? Oder eröffnet die Digitalisierung neue Spielräume für die Bildung, die es auszuloten gilt und die einer gesellschaftlichen Klärung zuzuführen sind? Die Digitalisierung irritiert die gängigen Praktiken der Bildung. Wir sind gefordert, die neuen Spielräume zu erkennen und die Gestaltungsoptionen für die Bildung der Zukunft zu verstehen. Diese Überlegung ist für alle Sektoren der Bildung zu durchdenken; in der Grundbildung aber wird sichtbar werden, ob es gelingt, die Chancen der Digitalisierung für Zugang zu Bildung und zur Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation tatsächlich in der Breite einzulösen.
Prof. Dr. Michael Kerres ist Inhaber des Lehrstuhls für Mediendidaktik und Wissensmanagement und leitet das Learning Lab der Universität Duisburg-Essen. Er studierte und promovierte in Psychologie an der Ruhr-Universität in Bochum. Nach Habilitation an der Pädagogischen Hochschule Freiburg wechselte er vom Fachbereich Medieninformatik der Hochschule Furtwangen auf eine Professur für Pädagogische Psychologie an die Ruhr-Universität Bochum. 2001 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Erziehungswissenschaft der Universität Duisburg-Essen.
Digital Competence and Adult Education - Vortrag von Graciela Sbertoli
The level of digitalization of our societies is rapidly increasing. Both democracy, national welfare and economic development will increasingly suffer unless we ensure a functional level of digital competence for the whole population. Learning to use mobile devices and digital tools can also make basic learning processes more flexible, adequate and efficient, provided teachers know how to use them. Governments need to take a lead and all stakeholders need to cooperate to create cohesive policies leading to a healthy digitalization of all society, including also low qualified adults and newcomers to the country.
Graciela Sbertoli is currently the General Secretary of the European Basic Skills Network (EBSN), which she launched and whose Executive Committee she chaired until 2017. She has been involved in adult education since 1982, as a language teacher at high-school level and as Director of Research and Development at the Norwegian State Center for Adult Education (SRV). Graciela Sbertoli was Assistant Director at Vox, the Norwegian Agency for Lifelong Learning, Head of the Norwegian EPALE Support Service and represented Norway at EU level as National Coordinator for Adult Learning.
Künstliche Intelligenz und Bildung – nicht nur für Expert*innen - Impulsvortrag von Dr. Tobias Thelen
Gestern noch Science Fiction, heute in aller Munde. Die „Künstliche Intelligenz“ zieht in immer mehr Bereiche des Alltagslebens ein. Auch in die Bildung? Wie verändern sich Lernen und Lehren, wenn Maschinen mehr Tätigkeiten übernehmen, die bislang dem Menschen vorbehalten waren? An Beispielen wurde demonstriert, wie Künstliche Intelligenz funktioniert, wie sie in der Bildung eingesetzt werden kann und welche (neuen?) Kompetenzen Menschen benötigen, um die Welt der Maschinen noch zu verstehen.
Dr. Tobias Thelen hat in den 1990er Jahren Computerlinguistik, Künstliche Intelligenz und Philosophie studiert. Seitdem befasst er sich mit der Frage, wie digitale Lernumgebungen individuelle Unterstützung bieten können. Derzeit ist er an der Universität Osnabrück in der Geschäftsführung des E-Learning- und Hochschuldidaktik-Zentrums tätig und lehrt in den Fächern Informatik und Cognitive Science zu Künstlicher Intelligenz und Web-Technologien.
Kompetenzmessung und Prüfung mit digitalen Medien - Impulsvorträge von Jun.-Prof. Dr. Ilka Koppel und Stephan Schampaul
Ilka Koppel zeigte in ihrem Impulsvortrag Methoden zur Diagnose grundbildungsbezogener Kompetenzen mithilfe digitaler Medien auf: Neben den zielgruppenspezifischen Charakteristika sind dabei sowohl institutionelle/technische Rahmenbedingungen als auch Aspekte der Gebrauchstauglichkeit zu berücksichtigen. Unter Einbezug aktueller Forschungsergebnisse warf der Vortrag einen interdisziplinären Blick auf den gelingenden Einsatz computerbasierter Diagnoseinstrumente.
Stephan Schampaul stellte ein Pilotprojekt der telc gGmbH vor, die eine erste digitale, an den GER angelehnte Sprachprüfung entwickelt: telc English A2-B1 From School to Job. Was zeichnet die digitale Prüfung gegenüber Papier-und-Bleistift-Prüfungen aus? Welche Perspektiven bietet das digitale Prüfen? Diese und andere Fragen wurde im Vortrag beantwortet.
Jun.-Prof. Dr. Ilka Koppel ist Juniorprofessorin für allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung an der PH Weingarten. Sie lehrt und forscht zum Thema Alphabetisierung und Grundbildung, Digitale Grundbildung sowie computerbasierte Förderung und Kompetenzdiagnostik. Ihre Dissertation wurde mit dem Promotionspreis der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft ausgezeichnet. Sie ist gemeinsam mit Prof. Karsten D. Wolf von der Universität Bremen Leiterin des Projektes „lea.online“, in dessen Rahmen ein computerbasiertes Förder- und Diagnoseinstrument für die Alphabetisierung und Grundbildung mit Berufsfeldbezug entwickelt wird.
Stephan Schampaul ist Diplom-Pädagoge und arbeitet als freiberuflicher Berater und Mediator. Nach über zwanzigjähriger Tätigkeit in der Bildungsmedienbranche gründete er 2016 das Büro für Beratung und Mediation. Bildungsunternehmen und -institutionen berät er zu den Themen Digitalisierung, Prozessorganisation und Kundenmanagement. Er entwickelt Konzepte für Konflikttrainings in Organisationen und vermittelt bei akuten Konflikten. Zu seinen Auftraggebern zählt unter anderem die telc gGmbH.
Digital Literacy, Digital Competencies and the Common European Framework of Reference for Languages (CEFR ) - Vortrag von Dr. Rola Naeb
In an increasingly technology-dependent environment, literacy has ceased to be about how to use printed and written information only. Adult language learners need to engage more and more with digital forms and practices for different purposes on a daily basis. In this talk, Rola Naeb reported on the ongoing project funded by the Council of Europe to design a framework below A1: The European Framework of Reference for Second language and Literacy: From non-literacy to A1 level. In an increasingly technology-dependent environment, literacy has ceased to be about how to use printed and written information only. Adult language learners need to engage more and more with digital forms and practices for different purposes on a daily basis. In this talk, I will report on the ongoing project funded by the Council of Europe to design a framework below A1: The European Framework of Reference for Second language and Literacy: From non-literacy to A1 level. She focused on the descriptors of digital competencies.
Digitales Lernen in der Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit - Vortrag von Dr. Alexis Feldmeier García
Die Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit findet in Deutschland vorwiegend über institutionell organisierte Kursangebote statt. Diese Angebote (etwa im Falle der Integrationskurse mit Alphabetisierung) sollten dennoch nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass es nach wie vor nicht gelingt, eine große Anzahl von betroffenen Menschen zu erreichen. Mit Blick auf die kommenden Jahre wird es daher notwendig sein, über neue Wege nachzudenken und diese zu beschreiten. Digitale Lernangebote bieten sich hierbei als eine Möglichkeit an. Der Vortrag gab einen Überblick über die verschiedenen Zielgruppen, schlug didaktisch verwertbare Wege vor und wies auf Chancen und Grenzen der Verwendung digitaler Medien in der Arbeit mit zu alphabetisierenden Menschen hin. Aspekte wie Individualisierung, Lernerautonomie, Unterrichtsplanung usw. wurden besprochen.
Dr. Alexis Feldmeier García studierte und promovierte im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Bielefeld, wo er auch in der Lehrerausbildung für das Fach DaF/DaZ arbeitete. Zurzeit ist er an der Westfälischen Wilhelms-Universität in der Lehrerausbildung für den schulischen Bereich in der Deutschdidaktik tätig. Seine Arbeit hat einen Fokus u.a. auf Alphabetisierung und Individualisierung/Lernerautonomie. Feldmeier García hat im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) das Konzept für einen bundesweiten Alphabetisierungskurs entwickelt.
Ein Plädoyer für Blended Learning - Grußwort von HS-Prof. Dr. Thomas Strasser
HS-Prof. Dr. Thomas Strasser unterrichtet Fremdsprachendidaktik und technologieunterstütztes Lernen/Lehren an der Pädagogischen Hochschule Wien. Er ist zudem als Lehrer*innenaus- und -fortbildner tätig und berät internationale Bildungseinrichtungen hinsichtlich eLearning. Strasser ist Autor und Gutachter verschiedener wissenschaftlicher Publikationen im Bereich Fremdsprachendidaktik, Social Media, ePortfolios und Mobiles Lernen, hat Schul- und Methodikbücher für den Englischunterricht verfasst und hält regelmäßig Vorträge im In- und Ausland.
Digitale Kompetenz Lehrender - Podiumsgespräch
mit:
Dr. Anne Strauch (Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Bonn)
Dr. Kay Sulk (Landesverband der Volkshochschulen Niedersachsen)
Karsten Schneider (Direktor des Landesverbands der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins)
Moderation: Celia Sokolowsky (DVV)
Workshops
Intelligente Algorithmen im vhs-Lernportal (Katrin Napp, Dr. Tobias Thelen)
Für den Bereich „Schreiben“ setzt das neue vhs-Lernportal intelligente Algorithmen ein, die den Lernenden passende Aufgaben vorschlagen sollen. Dieser Workshop gab Einblicke darin, was ein solcher Algorithmus tatsächlich leisten kann, und was nicht. Anhand ganz konkreter praktischer Beispiele und mit Bleistift und Papier wurde der Algorithmus nachvollzogen. Anschließend standen die Umsetzung im Lernportal und die Frage im Vordergrund, wo und wie menschliche Tutor*innen ins Spiel kommen.
Dr. Tobias Thelen hat in den 1990er Jahren Computerlinguistik, Künstliche Intelligenz und Philosophie studiert. Seitdem befasst er sich mit der Frage, wie digitale Lernumgebungen individuelle Unterstützung bieten können. Derzeit ist er an der Universität Osnabrück in der Geschäftsführung des E-Learning- und Hochschuldidaktik-Zentrums tätig und lehrt in den Fächern Informatik und Cognitive Science zu Künstlicher Intelligenz und Web-Technologien.
Katrin Napp ist Dipl. Sozialpädagogin und Magistra Artium (Erziehungs-, Politik- und Medienwissenschaften) und betreut als Projektmanagerin auf Seiten der DigiOnline GmbH das vhs-Lernportal. Sie arbeitet seit den 90er Jahren zum Lernen und Lehren mit digitalen Medien, Schwerpunkt ihrer Arbeit ist seitdem die Konzeption und Umsetzung von Lernplattformen und Blended-Learning-Szenarien für unterschiedliche Zielgruppen von der Grundbildung Erwachsener bis zur betrieblichen Weiterbildung.
Upskilling the Digital Competence of Adult Education Professionals and the Role of Open Badges (Graciela Sbertoli, Erik van den Broek)
Digital skills can make adult learning more flexible, motivating, relevant and efficient. But only if they are used within the right frames, with the right quality of didactic approach and under the leadership of really knowledgeable teachers and trainers. Based on different examples of good practice, Graciela Sbertoli’s presentation seeked to identify the competence needs of adult educators in the new paradigm, discussed models for further training of educators and tried to establish a consensus for recommendations to policy makers.
Erik van den Broek focused on digital badges, which are quickly becoming an easy and efficient way to motivate and reward learners for skills obtained in professional development or formal and informal learning. In his presentation he explained the concept of Open Badges and the way they can be put into use in different environments.
Graciela Sbertoli is currently the General Secretary of the European Basic Skills Network (EBSN), which she launched and whose Executive Committee she chaired until 2017. She has been involved in adult education since 1982, as a language teacher at high-school level and as Director of Research and Development at the Norwegian State Center for Adult Education (SRV). Graciela Sbertoli was Assistant Director at Vox, the Norwegian Agency for Lifelong Learning, Head of the Norwegian EPALE Support Service and represented Norway at EU level as National Coordinator for Adult Learning.
Erik van den Broek holds an MSc and started his working life at an IT-Company in 1986; since 1990 he works for DUO, a department of the Dutch Ministry of Education, where since 2005 he is a senior consultant for DUO/International services. Presently he is the co-chair of the Europass Innovation working group. Eric is involved in the Open Badge community since 2014 and at present introducing open badges in a large social innovation project in Rotterdam.
Digitale Badges als attraktive Form des Feedbacks (Prof. Dr. Peter Baumgartner)
Unter Badges wird der validierte Nachweis einer erworbenen Kompetenz verstanden. Badges werden in der digitalen Spielwelt schon lange verwendet. In den letzten Jahren wurden sie zunehmend auch für Bildungszwecke eingesetzt. Der pädagogisch-didaktische Nutzen von Badges ist aber durchaus noch umstritten. So werden Badges häufig bloß als extrinsische Motivation angesehen, die intrinsische Formen der Motivation wenig fördern und manchmal sogar behindern. Im Vortrag werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Badges zusammengefasst und ihre pädagogische Nutzung an einigen Fallbeispielen detailliert untersucht.
Prof. Dr. Peter Baumgartner ist seit 2006 Professor für Technologieunterstütztes Lernen und Multimedia an der Donau-Universität Krems (Österreich). Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich eEducation, eLearning, interaktive Medien, technologiegestütztes Lernen, Muster des Lehrens und Lernens, wissenschaftliches Arbeiten und Web 2.0. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden in zahlreichen Büchern und Artikeln publiziert, viele davon sind auf seinem Weblog „Gedankensplitter“ (www.peter.baumgartner.name (Öffnet in einem neuen Tab)) abrufbar. Hier veröffentlicht er auch Überlegungen zu eLearning und Didaktik.
Blended Learning mit dem vhs-Lernportal im DaZ- und Grundbildungsunterricht (Dr. Carina Jung, Inga Opitz)
Die neu entwickelten Kurse des vhs-Lernportals setzen das Rahmencurriculum für Integrationskurse und die DVV-Rahmencurricula „Schreiben“ und „Rechnen“ digital um. Sie sind auch mobil verfügbar und können sowohl als Selbstlernangebot als auch als Instrument für Blended-Learning-Kurse genutzt werden. Im Workshop erlebten die Teilnehmenden das Portal selbst aus der Lerner-Perspektive und lernten Möglichkeiten für den Einsatz im Unterricht kennen. Dabei wurden auch Erfolgsfaktoren, Chancen und Herausforderungen des digitalen Lernens thematisiert und die kostenlosen Schulungsangebote des DVV zum vhs-Lernportal vorgestellt.
Dr. Carina Jung ist Referentin im Projekt „Ich will lernen“ des Deutschen Volkshochschul-Verbands und beschäftigt sich mit der Konzeption und Durchführung von Schulungen in Präsenz- und Online-Formaten. Sie hat Romanistik, Komparatistik und Deutsch als Fremdsprache studiert und ihre Promotion im Fach Romanistik an den Universitäten Bonn, Paris und Florenz abgeschlossen. Währenddessen hat sie mehrere Jahre an der Universität Bonn sowie als Dozentin im Bereich DaF/DaZ unterrichtet.
Inga Opitz arbeitet als Referentin für Schulungen im Projekt „Ich will-Deutsch Lernen“ des Deutschen Volkshochschul-Verbands und ist für die Konzeption und Weiterentwicklung von Schulungsformaten und Unterrichtsmaterialien zuständig. Sie hat Germanistik, Lateinamerikanistik und Deutsch als Fremdsprache in Bielefeld und Berlin studiert und viele Jahre selbst Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unterrichtet. Nach ihrem Studium war sie als Redakteurin und Produzentin für den Hörbuchverlag geophon sowie als Autorin für die E-Learning-Plattform Babbel tätig und hat als Konzepterin und Autorin für die Bildungsprogramme der Deutschen Welle gearbeitet.
Die Lernenden im Blick. Zielgruppenorientierter Medieneinsatz in Kursen der Grundbildung (Gianna Scharnberg, Thomas Unterholzer)
In Kursen der Grundbildung und Alphabetisierung nehmen Personen mit sehr unterschiedlich ausgeprägter Mediennutzung und technischen Vorerfahrungen teil. Diese Kurse sollten deshalb die Voraussetzungen und Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzergruppen besonders berücksichtigen. Im Workshop wurden diese Herausforderung diskutiert und anhand von Designmethoden wie Personas und User Journeys gemeinsam Ideen und erste Lösungen entwickelt. Die Teilnehmenden erhielten durch den Workshop konkrete Inspiration für ihre eigene Beratung und Konzeption.
Gianna Scharnberg ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Teamleiterin der Arbeitsgruppe “Digitalisierung in der Erwachsenenbildung” am Learning Lab der Universität Duisburg-Essen. Sie arbeitet in verschiedenen Projekten zur mediendidaktischen Konzeption digitaler Lernangebote in der Beratung von Weiterbildungseinrichtungen. Ihr besonderes Interesse gilt der Gestaltung informeller Bildung und sozialer Lernformate.
Thomas Unterholzer ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Learning Lab der Universität Duisburg-Essen beschäftigt. Er arbeitet im Kooperationsprojekt ELIF an der Bedarfsanalyse, Konzeption und Evaluation des vhs-Ehrenamtsportals, einer Lernplattform für Ehrenamtliche in der Arbeit mit Geflüchteten. Er verfügt er aus einem Zusatzstudium und mehrjähriger Projekt- und Trainererfahrung im Bereich Design Thinking über wertvolles Wissen zur nutzerzentrierten Gestaltung.
Blended learning mit der vhs.cloud (Charlotte Karpenchuk, Kathrin Quilling)
Bei der Entwicklung und Durchführung von Blended Learning Kursen sind zwei Gelingensbedingungen zentral: 1) Präsenz- und Online-Inhalte müssen gut und ihrem jeweiligen Potenzial entsprechend miteinander verzahnt werden; 2) Lernräume sind so klar zu strukturieren, dass sie die Teilnehmenden orientieren, was wann und wie von Ihnen zu tun ist. In ihrem Beitrag zeigten und diskutierten die Referentinnen anhand konkreter Beispiele, wie Blended Learning Angebote mit der vhs.cloud konzipiert und erfolgreich umgesetzt werden können.
Charlotte Karpenchuk ist Referentin im Team „Erweiterte Lernwelten“ des Deutschen Volkshochschul-Verbands und gestaltet dort das Fortbildungsprogramm. Sie hat nach ihrem Lehramtsstudium Englisch in vielen Kontexten der Erwachsenenbildung unterrichtet und dabei zahlreiche Varianten des Blended-Learning ausprobieren können. Vor ihrer Tätigkeit für den Deutschen Volkshochschul-Verband war sie am Sprachlernzentrum der Universität Bonn u.a. für das einheitliche Blended-Learning-Konzept der Sprachmodule verantwortlich und schulte die Lehrenden in der Nutzung der Plattform eCampus (ILIAS).
Kathrin Quilling ist als Referentin im Team „Erweiterte Lernwelten“ des Deutschen Volkshochschul-Verbands verantwortlich für die externe Kommunikation sowie die Gruppe der vhs.cloud-Berater*innen. Sie ist Diplom-Pädagogin und beschäftigt sich seit langer Zeit mit dem Einsatz digitaler Medien in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit lagen in der politischen und beruflichen Erwachsenenbildung. Zuletzt hat sie beim Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) gearbeitet und den Launch eines Lernportals für Lehrenden der Erwachsenen- und Weiterbildung inhaltlich und konzeptionell begleitet
Einsatz digitaler Medien im Alphabetisierungsunterricht – Erfolgs- und Gelingensfaktoren (Doreen Nestler, Christina Noack)
Dieser Workshop sensibilisierete die Teilnehmenden für verschiedene Schwerpunkte im Einsatz digitaler Medien in Alphabetisierungskursen. Nach einem thematischen Input mit Beispielen aus der Unterrichtspraxis erarbeiteten die Teilnehmenden zunächst Gelingensfaktoren sowie Rahmenbedingungen für den Einsatz digitaler Medien im Alphabetisierungsunterricht. Auf Grundlage dieser ersten Arbeitsergebnisse erstellten die Akteur*innen im Feld (Kursleitende, Institutsleitende, Fachbereichsleitungen, Sozialarbeiter*innen etc.) eine Übersicht der zu berücksichtigenden Bedingungen für den gewinnbringenden Einsatz digitaler Medien in der Alphabetisierungsarbeit.
Doreen Nestler ist als Projektkoordinatorin und Dozentin im „Leipziger Lehrgang für DaZ-Lehrkräfte in Alphabetisierungskursen“ am Herder-Institut der Universität Leipzig tätig. Darüber hinaus ist sie als freie Mitarbeiterin an der Entwicklung eines Einführungskurses ins deutsche Schriftsystem im vhs-Lernportal beteiligt und arbeitet als Prüferin für den Deutsch-Test für Zuwanderer. Sie ist Mitautorin verschiedener Publikationen sowie Miterstellerin von Curricula im Bereich DaZ-Alphabetisierung und war für die Lehrmittelherausgabe beratend tätig.
Christina Noack ist als Projektkoordinatorin und Dozentin im „Leipziger Lehrgang für DaZ-Lehrkräfte in Alphabetisierungskursen“ sowie in der berufsbegleitenden Weiterbildung DaZ an der Universität Leipzig tätig. Sie ist ebenfalls Mitarbeiterin in der wissenschaftlichen Ausbildung für Lehrkräfte DaZ. Parallel ist sie als freie Mitarbeiterin an der Entwicklung eines Einführungskurses ins deutsche Schriftsystem im vhs-Lernportal beteiligt und arbeitet als Prüferin für den Deutsch-Test für Zuwanderer. Sie ist Mitautorin verschiedener Publikationen im Bereich DaZ.
Online Tutorieren – Neue Perspektiven für die Unterrichtspraxis (Claudia Burkhardt, Maike Steils)
In Blended Learning-Formaten übernehmen Kursleitende die Begleitung von Lernenden auch in Online-Phasen des Kurses. Der Workshop beschäftigte sich mit der Rolle und den Aufgaben von Online-Tutor*innen und analysierte, welche Herausforderungen diese neue Tätigkeit mit sich bringt. Die Teilnehmenden erhielten Einblick in die Arbeit einer Tutorin des vhs-Lernportals und erörtern gemeinsam, was eine erfolgreiche Online-Kommunikation ausmacht, wie Online-Tutor*innen die Motivation ihrer Lernenden aufrecht erhalten können und wo die Grenzen des Online-Tutorierens liegen.
Claudia Burkhardt ist Referentin im Projekt „Ich will Deutsch lernen“ des Deutschen Volkshochschul-Verbands und beschäftigt sich mit Redaktion, Konzept- und Curricula-Entwicklung für das neue vhs Lernportal, sie entwickelt begleitende Lehr- und Lernmaterialien für unterschiedliche Niveaustufen, konzipiert Schulungen und betreut die DVV-Tutoren. Zuvor war sie viele Jahre lang Fachbereichsleiterin für Sprachen und Integration an verschiedenen Bildungseinrichtungen, Online-Autorin, Online-Redakteurin sowie Multiplikatorin für das Portal „ich-will-deutsch-lernen.de“.
Maike Steils ist Diplom-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin und hat an der Universität Köln im Masterfach Erwachsenenbildung/Weiterbildung studiert. Zuletzt verfasste sie ihre Masterthesis über das Wissen und Können von Online-Tutoren in der Grundbildung am Beispiel des Lernportals „ich-will-lernen.de“.
FC-Sprint² Approach – High Expectations and the Role of Digital Media (DigLin+) in Language Learning (Jan Deutekom)
This workshop introduced to a successful approach for literacy training in Dutch as a second language. The approach is aiming at giving students enough interactive “resources” to meet high expectations set by the teacher. This gives learners many more opportunities to learn and work with specific goals through digital media. It also means teachers should take on a fundamental different role.
Jan Deutekom is a developer of interactive resources to help students learn. He was involved in building LærdanskABC for Danish language schools and FC-Sprint² for literacy training in Dutch as a second language. The FC-Sprint² approach became the base for the European Diglin project to develop software for literacy training in English, Dutch, Finnish and German. Moreover, Jan laid down his approach to successful interactive literacy training in his book “FC-Sprint² – Learning without Borders”.
Go digital! Mit einfachen Mitteln den Unterricht digitaler gestalten (Ralf Klötzke)
Die Möglichkeiten digitale Medien im Unterricht einzusetzen sind in der Theorie vielfältig. Die Praxis sieht für viele Kursleitende jedoch oft ganz anders aus: Eine fehlende technische Ausstattung, die Angst, digital nicht fit genug zu sein und der Mangel an didaktischen Konzepten schrecken häufig davor ab, den ersten Schritt hin zum digital(er) gestalteten Unterricht zu wagen. Der Workshop beschäftigte sich mit eben diesen Befürchtungen und Problemen und suchte gemeinsam mit den Teilnehmenden Antworten und Lösungsansätze für einen einfachen Einsatz von digitalen Lernmedien im Unterricht. Dabei wurden die Vorteile des digitalen Lernens beleuchtet, das Konzept BYOD (Bring your own device) unter die Lupe genommen und didaktisch sinnvolle Einsatzszenarien im DaZ-Unterricht aufgezeigt.
Ralf Klötzke ist Lehrerfortbilder und Lehrer für Deutsch als Fremdsprache. Er arbeitete als Unterrichtsexperte für das Goethe-Institut in Kroatien sowie als DaF-Lehrer in Ungarn und den Niederlanden. Schwerpunkte seiner Workshops sind der Einsatz digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht, Sprachanimation und Landeskunde.
Digitale Medien im Sprachunterricht - Von der Idee zum Konzept (Dr. Tamara Zeyer)
Digitale Medien sind seit langem keine Innovation mehr für den Sprachunterricht. Sie werden von vielen Kursleitenden jedoch sehr unterschiedlich genutzt und eingeschätzt. Im Workshop wurden das Potenzial digitaler Medien besprochen und Konzepte zum Einsatz digitaler Medien im Sprachunterricht entwickelt. Anhand von Daten aus einem Forschungsprojekt wurd exemplarisch gezeigt, was DaF- und DaZ-Lernende hinsichtlich des Medieneinsatzes erwarten und welche Konsequenzen dies für den Einsatz digitaler Medien in der sprachlichen Förderung und Integration hat. Anschließend wurd darüber diskutiert, wie Konzepte digitalen Lernens in den Arbeitskontexten der Workshopteilnehmenden realisiert werden können.
Dr. Tamara Zeyer ist als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Sie hat mehrjährige Unterrichtserfahrung im DaF-Bereich. Darüber hinaus bietet sie Fortbildungen für DaF-Lehrende im Ausland an und leitet Seminare im Rahmen von Weiterbildungskursen der Hessischen Lehrkräfteakademie. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Grammatikvermittlung mit digitalen Medien sowie Konzeption und Entwicklung digitaler Materialien zum Fremdsprachenlernen.
Kurzpräsentationen
Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Projekte berichteten von ihren Praxiserfahrungen und stellten Beispiele für die Umsetzung digitalen Lernens vor.
Spot on: Einblicke in die Praxis digitalen Lernens
Berufsorientiertes Deutsch im Blended Learning mit dem vhs-Lernportal
Wie können Lernende auch in strukturschwachen Gebieten neben dem Berufsalltag ihre berufssprachlichen Deutschkenntnisse verbessern?
In Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Volkshochschulen in Schleswig-Holstein wurde ein Blended-Learning-Konzept basierend auf den B2-Deutschkurs Beruf im vhs-Lernportal entwickelt. Wir ermöglichen Ihnen einen Einblick in das Konzept und freuen uns auf einen Austausch mit Ihnen.
Susanne Schindler, Autorin, Referentin, Lektorin, DaZ-Dozentin
Claudia Burkhardt, DaZ-Referentin, Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.
Matching digital solutions with youth and adult literacy needs in Bangladesh, Egypt, Ethiopia, and Mexico
Sustainable Development Goal Target 4.6 on youth and adult literacy brings attention to the work still to accomplish in relation to the 750 million adults who lack basic literacy skills. In this regard, the potential of ICT to the achievement of youth and adult literacy has gained considerable attention. This presentation will share the findings of the UNESCO Microsoft project „Advancing Mobile Literacy Learning“. The project aims to help people in selected communities in Bangladesh, Egypt, Ethiopia and Mexico to meet their literacy learning needs by deploying technological solutions relevant to the context of each community.
Rakhat Zholdoshalieva, Programme Coordinator, Literacy and Basic Skills Programme, UNESCO Institute for Lifelong Learning
Souveränität im Umgang mit Informationen aus der digitalen Welt in Mali
Auch in Mali werden IKT und soziale Medien zunehmend genutzt. Die Programmarbeit von DVV International greift dies auf und erste Pilotprojekte zeigen, dass Lernerfolge durch die Einbeziehung digitaler Medien abgesichert und die Wirkungen der Gesamtarbeit damit nachhaltiger gemacht werden können. Als Plattform hierfür dient eine lokal entwickelte, interaktive und in lokalen Sprachen laufende App. Die Arbeit von DVV International und seinen Partnern macht die vormals analphabetischen Nutzer*innen mit den Chancen von IKT vertraut und versucht, sie auch auf Manipulationsversuche im Netz aufmerksam zu machen.
Gerhard Quincke, Regionalreferent Westafrika & Maghreb, DVV International
Blended Learning im niedrigschwelligen Deutschunterricht für Geflüchtete
Das bundesweite Förderprojekt „Einstieg Deutsch“ kombiniert klassischen Präsenzunterricht auf A1-Niveau mit begleitetem Online-Lernen, so soll neben der Sprache selbständiges Lernen trainiert und Medienkompetenz vermittelt werden. Rund 300 Träger haben sich an „Einstieg Deutsch“ beteiligt. Welche Erfahrungen haben sie beim Einsatz digitaler Lernmedien für die Zielgruppe gemacht? Was hat sich als erfolgreich erwiesen? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Was lässt sich auf ähnliche Projekte übertragen?
Joyce Noufélé, Programmbereichsleiterin, Volkshochschule der Stadt Osnabrück
Claudia Zanker, Referentin, Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.
Lernen im ländlichen Raum: Die „Lernstube“ – das offene Lernangebot des Regionalen Grundbildungszentrums im Landkreis Elbe-Elster
Von 2015-2020 werden durch das MBJS des Landes Brandenburg aus Mitteln des ESF und des Landes Brandenburg sieben Grundbildungszentren gefördert. Gemeinsame Aufgabe ist die Umsetzung eines niedrigschwelligen Lernangebotes. Der ländlich geprägte Kreis Elbe-Elster ist mit 55 Ew./km2 einer der am dünnsten besiedelten in Brandenburg. Die Herausforderung besteht darin, allen Bewohnern den Zugang zu Bildungsangeboten zu ermöglichen. Eingebunden in die KVHS wird die Lernstube kreisweit erfolgreich umgesetzt.
Sabine Rau, Projektleiterin des Regionalen Grundbildungszentrums des Landkreises Elbe-Elster
Vom Rechnen Lernen am Computer
In diesem „Spot on“ lernen wir Projekte aus dem Bereich Grundbildung und Integration kennen und beleuchten den Umgang mit Online-Portalen in der Praxis. Wann werden Lernportale wie genutzt und von wem überhaupt? Welche Konsequenzen ergeben sich im Alltag aus Sicht der Lernenden und der Kursleitenden bzw. Mitarbeitenden?
Eine dialogische Auseinandersetzung mit Potentialen, Schwellen sowie Vor- und Nachteilen von Formen des E-Learning im Bereich Rechnen.
Nadine Sobolewski M.A., Kursleitung und Projektarbeit mit Schwerpunkt Grundbildung
Digitale Sprachlernzeiten und reale Begegnungssituationen: Das FerienIntensivTraining – FIT in Deutsch
Das didaktisch-methodische Vorgehen des FerienlntensivTrainings basiert auf der Erkenntnis, dass sich vor allem durch die Kombination expliziter und impliziter Deutschförderung bedeutsame Lernerfolge erzielen lassen. Die durch das Land NRW geförderte Maßnahme verfolgt eine über mehrere Tage hinweg stattfindende Kopplung von Situationen, die zu intensiver Spracherarbeitung, dem Erleben von Sprache und erhöhtem Sprachbewusstsein führen und die Alltagskompetenzen der Kinder und Jugendlichen steigern soll. Der Kurzvortrag stellt die Maßnahme vor und erläutert, wie digitale Lernmedien zum erfolgreichen Spracherwerb der Teilnehmenden beitragen.
Dr. Ulrike Eichenauer, vhs Dortmund, freie Mitarbeiterin
Grundwissen Islam: Ein online-Kurs in der vhs.cloud
Der online-Kurs “Islam: Religion, Kultur und moderne Gesellschaft” vermittelt in 12 Lernbausteinen mit Lehrvideos und weiterführenden Materialien solides Grundwissen. Dr. Jürgen Wasella präsentiert, wie dieses komplexe Thema in der vhs.cloud umgesetzt wurde.
Dr. Jürgen Wasella, Leiter der vhs Aalen
App-Workshop „Café Alfred“ – mit digitalen Medien Lesen und Schreiben üben
Das „Café Alfred“ ist ein App-Workshop für funktionale Analphabeten. Innerhalb des Workshops haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, verschiedene Apps auszuprobieren und sich dabei helfen zu lassen. Ziel ist es, einen Überblick über bestehende Apps und PC-Programme zu bieten, die helfen können, bequem von unterwegs oder zuhause aus, die eigene Lese- und Schreibfähigkeit zu verbessern. Wenn dann noch Freude am Lernen entsteht, haben die Apps ihr Ziel erreicht.
Sabine Nagl und Felix Schwanke, Projekt „Funktionaler Analphabetismus“ im Mehrgenerationenhaus Nachbarschaftsheim Wuppertal e.V.
Die Sprachlern-App „Einstieg Deutsch“ – Lernen mit Chunks
Die Sprachlern-App des DVV wurde speziell für die Zielgruppe der geflüchteten Menschen in Deutschland konzipiert. 15 alltagsnah aufbereitete Themen mit mehr als 4000 Illustrationen helfen Flüchtlingen, ihr Leben in Deutschland sprachlich zu meistern und einen Einstieg in den weiteren Erwerb des Deutschen zu finden. Die App basiert auf den Prinzipien des „Chunk Learning“, das heißt: Formelhafte Sequenzen werden durch Wiederholung trainiert, um schnell eine grundlegende Sprechfertigkeit im Deutschen zu erreichen. Die App wurde mehrfach für ihre mediale und didaktische Qualität ausgezeichnet.
Tugba Kleinert, Referentin, Deutscher Volkshochschul-Verband e.V.
Lernen – aber sicher: Medienkompetenz im Lerncafé GrubiNetz Rheinland-Pfalz
Das Projekt „GrubiNetz – Kompetenznetzwerk Grundbildung und Alphabetisierung Rheinland-Pfalz“ will für Menschen mit Grundbildungsbedarf den Weg zu Lern- und Unterstützungsangeboten erleichtern. Dazu bietet das ESF- und Landes-geförderte Netzwerk-Projekt seit 2017 zusätzlich das offene und unverbindliche Angebot „Lerncafé“ an. Ins Lerncafé können Besucher*innen mit unterschiedlichen Anliegen kommen, die mit einer kompetenten Lerncafé-Leitung bearbeitet werden. Dabei wird auch eine Einführung in das Lernportal des DVV angeboten. Darüber hinaus gibt es Workshops zu Medienkompetenz, wie beispielsweise „WhatsApp & Co.“ Diese Angebote sollen kurz vorgestellt werden, um anschließend mit Ihnen zu diskutieren, wie Grundbildung mit digitalen Medien gelingen kann.
Heiko Hastrich, Netzwerkkoordinator für die Region Mittelrhein/Westerwald-Taunus im Projekt GrubiNetz
Lisa Göbel, Projektmanagerin GrubiNetz