Aus Sicht der Deutschen Volkshochschul-Verband steht der Begiff Data Literacy für ein umfassendes Verständnis des digitalen Wandels. Er steht für Grundlagenkompetenz, um die vermehrt datengestützte Welt zu begreifen. Und er steht für Anwendungskompetenz im Umgang mit digitaler Technologie, die immer mehr und immer komplexer und ausgefeilter Einzug hält in unser aller Alltag.
Data Literacy ist demnach unverzichtbarer Bestandteil der Allgemeinbildung und eine zentrale Kompetenz des 21. Jahrhunderts.
Die Data-Literacy-Charta wurde im Januar 2021 initiiert vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V., einem Zusammenschluss von rund 3.000 Unternehmen, Unternehmensverbänden, Stiftungen und Privatpersonen, um Bildung, Wissenschaft und Innovation gemeinsam voranzubringen. Mitinitiatorin ist auch Katharina Schüller, Vorständin der Deutschen Gesellschaft für Statistik.
Die Charta definiert fünf Leitprinzipien, welche die zentrale Bedeutung von Data Literacy als Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts kennzeichnen:
- Data Literacy muss allen Menschen zugänglich sein.
- Data Literacy muss lebenslang in allen Bildungsbereichen vermittelt werden.
- Data Literacy muss als transdisziplinäre und fächerübergreifende Kompetenz vermittelt werden.
- Data Literacy muss den gesamten Prozess der Erkenntnis- und Entscheidungsfindung mit Daten systematisch abdecken.
- Data Literacy muss Wissen, Fähigkeiten und Werthaltungen für einen bewussten und ethisch fundierten Umgang mit Daten umfassen.
Mit Data Literacy werden die Urteilsfähigkeit, Selbstbestimmtheit und das Verantwortungsbewusstsein gestärkt und die gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe von uns allen in einer durch Digitalisierung geprägten Welt gefördert. Die Charta steht im Einklang mit der Datenstrategie der Bundesregierung und mit der Berliner Erklärung zur Digitalen Gesellschaft.