Von Martin Rabanus, Vorsitzender des DVV.
Was macht die Digitalisierung nicht alles möglich?! Sie ermöglicht, dass sich Spitzenvertreterinnen und -vertreter von Bund, Ländern und Kommunen mit Fachleuten aus Wissenschaft, dem Bundestag und der vhs-Welt bei einem Online-Forum des DVV über die Zukunft der Weiterbildung in der digitalen Welt verständigen! Ich wage die Behauptung, dass ein solch offener und zwangloser Austausch ein Novum darstellt.
Doch nicht nur in der Form, auch in der Sache ist das Ergebnis bemerkenswert: Im digitalen Wandel wünschen sich die Kommunen eine Volkshochschule, die nah dran bleibt an den Menschen vor Ort und ihren Bildungsbedarfen. Und, so der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, die Kommunen wünschen sich, dass der Bund ihnen zur Seite steht in dieser finanziell angespannten Krisenlage, die so großen digitalen Investitionsbedarf offenbart hat.
Und auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ministerin Britta Ernst, hat das unterstrichen: Volkshochschulen können ein Motor in der Digitalbildung sein, aber dazu bedarf es vereinter Kräfte. Die Kultusminister der Länder erarbeiten deshalb gerade ein Positionspapier für eine Bund-Länder-Initiative Digitale Weiterbildung.
Der Bund erkennt seine Verantwortung. Jetzt die Dynamik der vergangenen Monate nutzen und gemeinsam vorangehen: „Es braucht den Bund, der sich für Weiterbildung im digitalen Wandel engagiert“, hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek gesagt.
Es gibt gerade einen beachtlichen Konsens über die Bedeutung der Weiterbildung im digitalen Transformationsprozess. Nach der Bundestagswahl wird es Sache der neuen Regierungskoalition sein, der Weiterbildung in der digitalen Welt auch auf Bundesebene einen kraftvollen Schub zu geben und sich nicht in Kompetenzstreitigkeiten zwischen Bund und Ländern zu blockieren. Digitale Teilhabe für alle! Dieser Leitspruch der Volkshochschulen findet Zustimmung auf allen staatlichen Ebenen und über Parteigrenzen hinweg. Dieser Konsens könnte den Durchbruch bringen!
Ihr
Martin Rabanus
