Sprache fühlen
Anfang des 19. Jahrhunderts hat der Franzose Louis Braille die Blindenschrift erfunden, die heutzutage international gültig ist. Sie besteht aus 64 Zeichen. In zwei senkrechten Reihen werden bis zu sechs Punkte in verschiedener Anordnung auf Papier gestanzt, die anschließend erfühlt werden. Weil die sogenannte 6-Punkte-Zelle nur eine begrenzt unterschiedliche Anordnung von Punkten ermöglicht, verzichtet die Braille-Schrift auf Groß- und Kleinschreibung.
Einige Volkshochschulen bieten Kurse an, um die Blindenschrift auch als sehende Person zu erlernen. Außerdem gibt es an einigen Bildungsstätten Workshops dazu, wie sich blinde Menschen im Alltag zurechtfinden und welche Hilfsmittel sie dabei nutzen.
Mit Gestik und Mimik sprechen
Wussten Sie, dass es weltweit rund 200 verschiedene Gebärdensprachen gibt? Und diese lassen sich sogar noch in Dialekte unterteilen. Das zeigt, dass auch die Kommunikation für gehörlose Menschen vielfältig ist und kulturelle Merkmale zeigt. In der Gebärdensprache sind sowohl Gestik wie auch Mimik wichtig für die Verständigung. Sprachlich gibt es ein umfassendes Vokabular und eigenständige Grammatik – wobei auch hier mit regionalen Unterschieden gebärdet wird. Neben feststehenden Begriffen und Gesten lässt sich auch über das Fingeralphabet kommunizieren, wenn beispielsweise ein Name buchstabiert werden muss.
In der vhs lernen Sie die ersten Gesten der Gebärdensprache oder in Aufbaukursen komplexere Sätze. Außerdem erfahren Sie, was bei der Kommunikation mit gehörlosen Menschen wichtig ist, um einen Austausch problemlos zu ermöglichen.
Vielfältige Gesellschaft - vielfältige Kommunikation
Unsere Gesellschaft ist vielfältig – auch in der Sprache. Indem wir offen gegenüber anderen Kommunikationsformen sind, zeigen wir unser Interesse an unseren Mitmenschen und deren Bedürfnissen. Lernen Sie in Volkshochschulkursen den Alltag von blinden Menschen kennen oder machen Sie erste Versuch in der Gebärdensprache!
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