Bonn. Um Geflüchteten aus der Ukraine das Eingewöhnen in Deutschland zu erleichtern, haben Volkshochschulen schnell reagiert und bundesweit Erstorientierungskurse und niedrigschwellige Deutschkurse gestartet. Unter #Ukraine-Willkommen geht die vhs Schmalkalden-Meiningen (Thüringen) noch einen Schritt weiter und lädt zu einem Kennenlerntreffen ein. Im gemeinsamen Gespräch will die Volkshochschule erfahren, welche Bildungsbedarfe die Ankommenden jenseits von Sprachkursen haben, um ihr Kursangebot darauf auszurichten. Die vhs Baden-Baden (Baden-Württemberg) bietet Geflüchteten neben Deutschkursen auch eine Einführung ins vhs-Lernportal (Öffnet in einem neuen Tab) an. Auf dieser Plattform kann sich jeder kostenlos registrieren und mit Unterstützung von Online-Tutor*innen Deutsch lernen. Anmeldemaske, Bedienoberfläche und Aufgabenstellungen stehen seit dieser Woche in ukrainischer Sprache zur Verfügung.
„Volkshochschulen sind überall vor Ort präsent und sie sind routiniert darin, schnell auf aktuelle Bildungsbedarfe zu reagieren. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir nun die Kommunen darin unterstützen, die Menschen aus der Ukraine bestmöglich auch mit Beratung, Informations- und Lernangeboten zu versorgen, damit sie sich schnell in der neuen Umgebung zurechtfinden und Fuß fassen können“, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer, Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbands (DVV). „Die Volkshochschulen bieten eine einzigartige, flexible Kombination verschiedener Lernformen an“, ergänzt der DVV-Vorsitzende Martin Rabanus. „So können Geflüchtete, die noch nicht an ihrem gewünschten Wohnort in Deutschland angekommen sind, mit dem Lernen im Lernportal beginnen und danach gemeinsam mit anderen im Präsenz- oder Online-Kurs weiterlernen.“
Für viele Menschen aus der Ukraine ist der Umgang mit digitalen Kommunikationsmitteln selbstverständlich. Für sie ist daher das vhs-Lernportal eine sehr gute Möglichkeit, sich mit der lateinischen Schrift und mit der deutschen Sprache vertraut zu machen, wann immer es die Alltagssituation gerade zulässt. Sie benötigen dazu nur ein Smartphone und einen Internetzugang. Das Portal umfasst eine breite Palette an Kursen, in denen Anfänger*innen wie Fortgeschrittene Deutschkenntnisse für Alltag und Beruf erwerben können. Zu den meisten Übungen erhalten die Lernenden ein automatisiertes Feedback. Ihnen stehen außerdem Online-Tutor*innen zur Seite, die sie motivieren, Schreibaufgaben korrigieren und Lerntipps geben.
Wer stattdessen oder zusätzlich in der Gruppe lernen möchte, kann sich an die örtliche Volkshochschule wenden oder sich im Internet orientieren. Neben Einstiegskursen in die deutsche Sprache stehen Geflüchteten aus der Ukraine auch die Integrationskurse kostenlos offen. Eine kartenbasierte Übersicht über alle Volkshochschulen in Deutschland bietet diese Seite. www.volkshochschule.de/weiterbildung-fuer-gefluechtete (Öffnet in einem neuen Tab).
Volkshochschulen bieten nun vielerorts auch Kompaktkurse in Ukrainisch an, um Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, die Verständigung zu erleichtern.
Für Kursleiter*innen und auch für freiwillige Helfer*innen, die Geflüchtete beim Spracherwerb unterstützen und dafür das vhs-Lernportal nutzen möchten, veranstaltet der Deutsche Volkshochschul-Verband gratis Webseminare. Darin werden Inhalte und Funktionen der Plattform erläutert. Termine und Inhalte der Seminare finden sich unter: www.vhs-lernportal.de/schulungen (Öffnet in einem neuen Tab).