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Deutscher Volkshochschul-Verband

26.10.2023

Urban X-Change Network: Städtepartnerschaft neu gedacht

Zweijähriges Projekt von DVV International läutet mit transnationaler Abschlusskonferenz das Ende seiner Laufzeit ein.

Bonn. Globale Herausforderungen machen nicht an nationalen Grenzen halt und können nur durch gemeinsame, länderübergreifende Zusammenarbeit gelöst werden – sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Städten und urbanen Räumen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Sie müssen lokale und nachhaltige Lösungen finden und ihre Bürger*innen aktiv einbeziehen. Urban Diplomacy (auch Städtediplomatie) schafft Räume für Austausch und Dialog auf kommunaler Ebene, die gerade auch in Krisenzeiten eine wichtige Ergänzung zu bilateralen Beziehungen darstellen. Einrichtungen der Erwachsenenbildung wie die Volkshochschulen können durch ihre Expertise in der gesellschaftspolitischen Bildung leistungsstarke Dreh- und Angelpunkte sein, um städtepartnerschaftlichen Verbindungen neue Dynamik zu verleihen. Hier setzt das Projekt „Urban X-Change Network“ an, das DVV International, das Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. (DVV), von September 2021 bis Dezember 2023 mit Mitteln des Auswärtigen Amtes durchführt.

Abschlusskonferenz lädt zu projektübergreifendem Austausch ein

Zum Abschluss des Programmes findet am 26. Oktober 2023 in Berlin eine zentrale Konferenz statt, die unter dem Motto „Menschen verbinden. Lokal handeln. Global denken – Städtepartnerschaften als Motor für den internationalen Kultur- und Bildungsdialog in herausfordernden Zeiten“ steht. Sie untersucht die Rolle und das Potenzial von Städtepartnerschaften im globalen Kontext, stellt die Arbeit der jeweiligen Verbindungen vor und reflektiert deren Beitrag im Sinne der Städte-/Bürgerdiplomatie. Vor Ort beteiligen sich Anke Reiffenstuel, Beauftragte für Außenwissenschaftspolitik, Auswärtige Bildungs- und Forschungspolitik im Auswärtigen Amt und DVV-Präsidentin Annegret Kamp-Karrenbauer am Austausch mit Vertreter*innen des DVV und DVV International, des Deutschen Städtetages, des UNESCO-Instituts für Lebenslanges Lernen, den Hauptakteur*innen der Städtepartnerschaften aus Volkshochschulen, Stadtverwaltungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Gästen aus verschiedenen Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Universitäten und Hochschulen.

„Das „Urban X-Change Network“ inspiriert durch seine praktischen Lösungen, die für globale Herausforderungen auf lokaler Ebene entwickelt wurden. Dies unterstreicht, dass die Städtediplomatie das Fundament einer funktionierenden Zivilgesellschaft ist, was zur Stärkung von Demokratie und Kooperation beiträgt.“ – Anke Reiffenstuel, Beauftragte für Außenwissenschaftspolitik, Auswärtige Bildungs- und Forschungspolitik im Auswärtigen Amt

„Weltoffenheit und interkultureller Austausch gehören zu den Kernwerten der Volkshochschulen. Im Rahmen des Projektes „Urban X-Change Network“ konnten die beteiligten vhs diese Stärke nutzen und zeigen, welchen wichtigen Beitrag die Erwachsenenbildung leisten kann, um zivilgesellschaftliches Engagement grenzübergreifend zu stärken.“ – Annegret Kramp-Karrenbauer, Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV)

Über „Urban X-Change Network“

Im von DVV International initiierten Projekt „Urban X-Change Network“ schlossen sich während der rund zweijährigen Laufzeit Volkshochschulen und ihre Pendants im Ausland sowie Kommunen aus Großbritannien, der Ukraine, den USA und Deutschland zu insgesamt neun Partnerschaften zusammen, um grenzüberschreitende Kultur- und Bildungsaktivitäten im Rahmen der von den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030 durchzuführen. Zwei vom Institut organisierte digitale Fach- und Netzwerkkonferenzen ergänzten die Zusammenarbeit der Teilnehmenden aller vier Länder. 

Gebildete Partnerschaften waren: Aachen (DEU) – Rochdale (GBR); Kiel (DEU) – Coventry (GBR); Gütersloh (DEU) – Broxtowe (GBR); Celle (DEU) – Sumy (UKR); Leipzig (DEU) – Kiew (UKR); Freiburg (DEU) – Lviv (UKR); Köln (DEU) – Indianapolis (USA); Apolda (DEU) – Rapid City (USA); Nienburg (DEU) – Las Cruces (USA)

Welche beeindruckenden Brücken das Projekt auch in schwierigsten Situationen bauen konnte, macht vor allem das Beispiel der beteiligten Einrichtungen in der Ukraine deutlich. Aufgrund des Angriffskrieges von Russland im Februar 2022 mussten die geschaffenen Verbindungen in kürzester Zeit umgestaltet und den Bedarfen und Möglichkeiten während der andauernden Krisensituation angepasst werden. Dank des großen Engagements konnten alle neu geplanten Aktivitäten durchgeführt werden. So konzipierte u.a. die vhs Celle mit ihrem ostukrainischen Partner Sumy das Joint PEACE Center, das bis heute Anlaufstelle für Menschen aus der Ukraine ist – ob sie nun Unterstützung bei Behördengängen benötigen, Sprachkurse suchen oder Hilfe beim Einkaufen brauchen. 

Der DVV vertritt die Interessen der rund 850 Volkshochschulen und ihrer Landesverbände, den größten Weiterbildungsanbietern in Deutschland. Als führende Fachorganisation im Bereich Erwachsenenbildung und Entwicklungszusammenarbeit setzt sich DVV International seit über 50 Jahren für Lebenslanges Lernen ein und leistet weltweit Unterstützung beim Auf- und Ausbau von nachhaltigen Strukturen der Jugend- und Erwachsenenbildung.

Kontakt

Lena Drobig

Referentin für Online-Redaktion und Kommunikation

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