Bonn. Als ein Regierungsprogramm für mehr Bildung wertet der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) den Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. „Es ist deutlich erkennbar, dass die Ampelkoalition einen Zukunftsmotor in Gang setzen will. Bildung ist eine starke und zudem nachhaltige Komponente, um diesen Motor anzutreiben“, äußern DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie der Vorsitzende Martin Rabanus. „Mit dem bundesweiten Netz an Volkshochschulen vor Ort und mit Projekt- und Regionalbüros in mehr als 30 Ländern stehen wir als Bildungspartner bereit, um individuelle Teilhabe, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu stärken – in Deutschland und weltweit“, so die DVV-Verbandsspitze.
Die Volkshochschulen in Deutschland begrüßen, dass sich die künftigen Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet haben, die gemeinwohlorientierte Weiterbildung im Einklang mit EU-Recht weiterhin von der Umsatzsteuer zu befreien. Dies sichere den niederschwelligen Zugang zu lebenslangem Lernen. Als wichtiges Signal werten die Volkshochschulen das Vorhaben der Ampelkoalition, die Nationale Weiterbildungsstrategie fortzusetzen und dabei die allgemeine Weiterbildung besonders in den Blick zu nehmen. „Ein Regierungsprogramm für mehr Chancengerechtigkeit und für eine starke, demokratische Zivilgesellschaft aufgeklärter Bürgerinnen und Bürger, muss zugleich ein Bildungsprogramm sein“, so das Urteil der DVV-Spitze.
Die Volkshochschulen sind zudem erfreut, dass die Ampelkoalition zwei ihrer wichtigsten Anliegen teilt. So soll es ein Förderprogramm geben, um die digitale Infrastruktur in Volkshochschulen und anderen gemeinnützigen Bildungseinrichtungen auszubauen – eine entscheidende Voraussetzung für den Ausbau der digitalen Weiterbildung für die breite Bevölkerung. Und die neue Regierung will außerdem die Angebote zur Alphabetisierung ausbauen.
Grundbildung, ein Kernkompetenzfeld der vhs-Community in der In- und Auslandsarbeit, soll künftig sowohl in der Berufsförderung in Deutschland als auch in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit eine größere Rolle spielen – aus Sicht der Volkshochschulen eine wichtige und richtige Zukunftsentscheidung. „Wir begrüßen außerdem, dass systematische Kompetenzfeststellung künftig die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern soll. Auch hier können Volkshochschulen mit ihrer Expertise unterstützend wirken“, erklärt die DVV-Verbandsspitze.
Entscheidend sei es nun, dass die neue Regierung nach Amtsantritt zügig Taten folgen lasse und die für eine erfolgreiche Umsetzung nötigen Programme aufsetze und Finanzmittel bereitstelle. „Wir freuen uns darauf, mit den neuen Bundesminister*innen in Dialog zu treten, um gemeinsam auszuloten, wie Volkshochschulen am besten zum Erreichen der vielfältigen Bildungsziele beitragen können“, so DVV-Präsidentin und Vorsitzender abschließend.