Neue Formate für individuelles Lernen
Im Zeitalter von Web 2.0, Social Media und Globalisierung unterstützen wir die Volkshochschulen dabei, klassische Lernformate zu ergänzen (überdenken) und neue Möglichkeiten von Unterricht und Austausch zu erproben und umzusetzen. Mithilfe des Internets und entsprechenden Werkzeugen und Plattformen ist heutzutage auch für Teilnehmende an vhs-Kursen ein orts- und zeitunabhängiges Lernen möglich.
Ein spannendes Lernformat ist beispielsweise der sogenannte MOOC – ein Massive Open Online Course. Die Kursmaterialien stehen online zur Verfügung und können jederzeit und von überall von einer unbegrenzten Teilnehmendenzahl über das Internet abgerufen werden. Ein aktuelles Beispiel aus der Volkshochschul-Welt ist der beeMOOC: Hier lernen die Teilnehmenden mithilfe von Online-Kursen Wissenswertes über die naturnahe Bienenhaltung sowie das Imkern. Ergänzende Präsenzveranstaltungen bei verschiedenen Bildungsträgern ermöglichen einen direkten Austausch zwischen den Lernenden. Der beMOOC startet im Februar 2020 als Projekt verschiedener Initiator*innen aus der vhs-Community und wird von verschiedenen Volkshochschulen und vhs-Landesverbänden (vom Bayerischen und Hessischen Volkshochschulverband und den vhs in Hamburg, Köln und Kaiserslautern) finanziell unterstützt.
Austausch im Netz
Während beim MOOC die Aktivitäten hauptsächlich individuell geplant werden, können Teilnehmende in anderen digitalen Lernformaten gemeinsam aktiv werden und sich vor Ort austauschen. Beim Peer-to-Peer Learning teilen Lernende ihr Wissen miteinander und unterstützen sich so gegenseitig im Lernprozess. In sogenannten Flipped Classrooms erhalten die Lernenden die Materialien als Video- oder Audiodatei und können den Inhalt in ihrem eigenen Tempo beliebig oft wiederholen. In den gemeinsamen Präsenzveranstaltungen werden die Themen dann ohne Einführung direkt vertieft, sodass die Kurszeit mit intensiven Auseinandersetzungen zum Thema gefüllt werden kann. Ähnlich funktioniert das Lernen mit Tutorials oder Blended-Learning-Seminaren, die unabhängige Vorbereitung seitens der Lernenden mit fokussierten Präsenzveranstaltungen verknüpfen.
Ein Praxisbeispiel ist auch die Reihe Smart Democracy, ein Projekt des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV). An einer ausgewählten Volkshochschule halten ein bzw. zwei Referent*innen einen Impulsvortrag. Anschließend folgt eine moderierte Diskussion unter Einbeziehung von Publikumsfragen. Die Veranstaltung wird via Livestream in andere vhs übertragen. Über eine Online-Plattform können Teilnehmende Fragen zum Thema stellen und damit die Diskussion mit den Fachleuten beeinflussen.
Deutsch lernen und Grundbildung erweitern mit dem vhs-Lernportal
Digitale Lerneinheiten bietet außerdem das vhs-Lernportal des DVV. Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit finden dort Lerneinheiten für die Sprachbegleitung von Zugewanderten mit geringen Deutschkenntnissen.
Das Ziel der Online-Kurse zum Deutschlernen ist vielfältig: Alphabetisierung von Deutsch-Muttersprachler, Vorbereitung auf das Nachholen von Schulabschlüssen, Deutsch als Zweisprache (DaZ) lernen und Grundbildung in Themen wie Medienbildung oder gesunde Ernährung. In den Kursen des vhs-Lernportals geht es nicht ums Schreiben, sondern auch Rechnen und Lesen stehen auf dem Programm. Die Lernenden werden dabei kontinuierlich von Betreuungspersonen begleitet und unterstützt. Alle Angebote sind als App auch offline nutzbar, haben eine leichte Bedienung und sind barrierefrei. Deshalb sind sie optimal für den Einsatz in Blended-Learning Kursen.
Unterstützung fürs Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe: das vhs-Ehrenamtsportal
In Deutschland engagieren sich viele Menschen in der Arbeit mit und für Geflüchtete. Sie unterstützen die Menschen bei der Integration in Deutschland und bei der Teilnahme im alltäglichen Leben. Das vhs-Ehrenamtsportal bietet diesen Ehrenamtlichen gebündelte Informationen und Unterstützungsmaterialien zu verschiedenen Themenwelten wie Asylrecht, interkulturelles Training, Herkunftsländer oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ).
Auf der Internetpräsenz des Projektes finden Sie alle Informationen zu den Sprachmodulen und Themenwelten. Gefördert wird das vhs-Ehrenamtsportal vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Nutzung es Portals ist kostenlos.
Digitale Präsenz ausbauen
Neue digitale Konzepte sollten auch genau dort beworben werden: auf digitaler Ebene. Informationen zu den Angeboten der Volkshochschulen müssen eine breite Zielgruppe erreichen, jederzeit abrufbar und in der Welt der Bildungsträger gut auffindbar sein. Hierfür möchten wir die digitale Präsenz auf entsprechenden Plattformen deutlich ausbauen und unterstützen. Der Deutsche Volkshochschul-Verband ist bei den Social-Media-Kanälen von Twitter (Öffnet in einem neuen Tab) und Facebook (Öffnet in einem neuen Tab) bereits aktiv und informiert regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Verband. Auch ein Großteil der Projekte ist mit eigenen Kanälen online. Die Präsenz in den Sozialen Medien ermöglicht den direkten Austausch in der Online-Community, sei es zwischen Teilnehmenden, Kursleitungen, Akteuren oder Volkshochschulen. Durch digitale Kooperationen können Verbindungen hergestellt und Synergien genutzt werden.
Best Practice Beispiele (eine Auswahl)
- beeMOOC: Mit den Bienen leben, ab 27. Februar 2020 (Öffnet in einem neuen Tab)
- Smart Democracy
- vhs-Lernportal: Digitale Kurse für Alphabetisierung, Grundbildung und DaZ (Öffnet in einem neuen Tab)
- vhs-Ehrenamtsportal: Für Engagierte in der Flüchtlingshilfe (Öffnet in einem neuen Tab)
- Online-Formate an der vhs