Finanzielle Mittel
Die Corona Pandemie hat uns verdeutlicht, wie wichtig funktionierende Technik und vorhandene Ressourcen für den digitalen Ausbau sind. Auch wenn die Ziele der vhs-Angebote immer noch gemeinsames Lernen und soziale Teilhabe sind, sollten Volkshochschulen entsprechend ausgestattet sein, um bei der rasanten digitalen Entwicklung mithalten zu können. Hierfür sind finanzielle Mittel von Nöten, um sowohl die technische Ausrüstung anzuschaffen als auch die digitalen Strukturen herzustellen.
Von zentraler Bedeutung ist außerdem die Qualifizierung der Programmplanenden und der Lehrkräfte. Dies betrifft die Anwendungskompetenzen sowie Kenntnisse von geeigneten Plattformen, Sicherheitsaspekten und rechtlichen Bestimmungen. Gleichzeitig erfordert interaktives Online-Lernen neue didaktische Kompetenzen.
Förderprogramme
Laut der Volkshochschul-Statistik des DIE lässt sich die Finanzierung von Volkshochschulen in drei große Bereiche einteilen. Ca. 33 % der Einnahmen werden durch Teilnahmebeiträge generiert. Aus diesem Grund trifft die Corona-Pandemie die vhs besonders hart, da diese Einnahmen über einen langen Zeitraum hinweg entfallen sind. Weitere 33 % der Einnahmen kommen aus Förderprogrammen von Ländern und Kommunen. Die übrigen 33 % entfallen auf öffentliche Mittel aus verschiedenen Fördertöpfen und sonstige Einnahmen.
Im Rahmen der föderalen Strukturen sind besondere Förderungen von Ländern und Kommunen für den digitalen Ausbau möglich und dringend geboten. Das Land Schleswig-Holstein reagiert beispielsweise mit einem Förderprogramm zur Corona-Pandemie (Öffnet in einem neuen Tab) und unterstützt Projekte, die mithilfe von Soft- oder Hardware ihre Angebote im Hinblick auf Digitalisierung anpassen und verbessern möchten. Auch in Niedersachsen (Öffnet in einem neuen Tab) können Bildungs- und Kultureinrichtungen finanzielle Förderung beantragen.
Der Deutsche Volkshochschul-Verband sieht zudem auch den Bund in der Pflicht, die Weiterbildung in der digitalen Welt systematisch zu stärken. Im Rahmen des Corona-Krisenmanagements hat das BMBF im April 2020 die Förderung des vhs-Lernportals erhöht, um die Durchführung von Online-Tutorien zu ermöglichen. Weitere Schritte sind geplant, um das vhs-Lernportal um den Bereich digitale Grundbildung zu ergänzen.
Neue Wege gehen: Crowdfunding & Co
Neben der essenziellen Förderung durch Bund, Länder und Kommunen sollten die Bildungsträger bemüht sein, selbst Mittel zu akquirieren, um schnell und autonom handlungsfähig zu sein.
Eine Möglichkeit der alternativen Mittelakquise ist das sogenannte Crowdfunding. Mit dieser Methode können auch Volkshochschulen unabhängig Spenden einholen, die sie frei verwenden können und zu denen sie meist kurzfristigen Zugang haben. Die – zu deutsch – „Gruppenfinanzierung“ zielt vor allem darauf ab, bestehende Netzwerke zu nutzen und mit der Institution verbundene Menschen zum Spenden anzuregen. Dies erfolgt digital und unter der Vorgabe eines konkreten Zielbetrages. Erst wenn sich genügend Spender*innen gefunden und dieser Betrag erreicht wird, kommt die Förderung zustande und das Geld fließt an die Institution. Mitunter wird für die Spende eine Gegenleistung, in Form eines kleinen Dankeschöns angeboten.
Zur Konzeption von Crowdfunding-Kampagnen und deren erfolgreicher Umsetzung bieten viele Volkshochschulen Kurse mit fachkundigen Dozent*innen an. Von Kommunikationsstrategien, über die Projektpräsentation bis hin zur Abrechnung der Spendengelder erlernen Sie die wichtigsten organisatorischen Aspekte einer Crowdfunding-Kampagne.
Ausbau der vhs.cloud
Während der Corona-Pandemie hat die vhs.cloud einen Boom erlebt. Besonders das Konferenz-Tool Edudip war stark nachgefragt – so stark, dass die Technik mitunter nicht hinterherkam. Der DVV arbeitet seither stetig an der Optimierung der technischen Möglichkeiten, um allen Volkshochschulen den Umstieg auf digitale Lernformate zu erleichtern und zudem wertvollen Conent aus der DVV-Projektarbeit digital bereitzustellen. Auch der Kursfinder wird stetig optimiert, damit die zahlenden Volkshochschulen ihre Angebote auf www.volkshochschule.de (Öffnet in einem neuen Tab) besser präsentieren und Teilnehmende für die Kurse gewinnen können.