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Deutscher Volkshochschul-Verband

EDV-Grundkenntnisse für die digitale Welt

EDV-Qualifizierung an der vhs Hagen

So bunt wie Christianas Haare, eine von insgesamt elf Teilnehmenden, ist auch die sehr heterogene Gruppe des Lernangebots der Volkshochschule Hagen (Öffnet in einem neuen Tab) für rückkehrinteressierte Geflüchtete. Christiana kommt aus Nigeria, mit ihr sitzen noch zehn weitere Personen im Computerraum der vhs Hagen. Sie sind aus Afghanistan, Angola, Indien, Bangladesch, der Mongolei, dem Libanon und Guinea nach Deutschland gekommen. Trotz dieser unterschiedlichen Nationalitäten berichtet Anna Feder, die Projektkoordinatorin vor Ort, von einer außergewöhnlich guten Dynamik, gegenseitiger Unterstützung und Solidarität in der Gruppe. Diese positive Erfahrung und die Stärkung der sozialen und kommunikativen Fähigkeiten der Teilnehmenden ist eine besondere Errungenschaft, die die Gruppe zusammengeschweißt hat, finden auch die beiden Dozent*innen Elke Fischer und Jochen Grundmann.

„Die Weiterbildung konzentriert sich auf eine EDV-Qualifizierung, da die Vermittlung von Medienkompetenzen sowohl für unterschiedliche Berufsgruppen als auch für die verschiedenen Herkunftsländer von universeller Bedeutung ist. Außerdem erfolgt die zunehmende Digitalisierung nicht nur in Europa, sondern in der gesamten Welt. Die Vermittlung von EDV-Grundkenntnissen kommt jeglichen Berufsgruppen zugute“, erklärt Frau Feder.

Über zwei Monate soll nun in dem Kurs eine elementare digitale Kompetenz vermittelt werden. Einfache Aufgaben werden unter Anleitung oder auch teilweise mit der Unterstützung anderer Teilnehmenden am PC erledigt. Nach praktischen Übungen zur Handhabung von Tastatur und Maus, der Verwaltung von Datenträgern, Ordnern und Dateien, sowie zur Einführung in die Textverarbeitung mit Word, der Tabellenkalkulation mit Excel und der Gestaltung von Präsentationen mit Power Point, wird das Gelernte beim Erstellen von Lebensläufen und Anschreiben direkt umgesetzt. Die so entstehenden Lebensläufe sollen den Teilnehmenden später bei der Arbeitssuche in ihren Herkunftsländern oder auch in Deutschland – je nach ihrer Entscheidung – helfen. 

Zuvor hat die Gruppe mit dem Stärkenatlas gearbeitet. Mithilfe des Instruments für die Potenzialanalyse des DVV haben die elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre formellen und informellen Kompetenzen herausgearbeitet. Einige Übungen haben sie dank der digitalen Version des Stärkenatlas am PC bearbeitet und so direkt beide Bereiche der Weiterbildung verknüpft. 

Viele von ihnen verfügen über keine anerkannten Berufsabschlüsse. Vor ihrer Ankunft in Deutschland übten sie Tätigkeiten im Bereich des Handwerks, der KFZ-Mechanik, im Verkauf oder im pädagogischen Bereich aus. Einige der Frauen waren noch nie berufstätig, weil sie früh Kinder bekommen haben und sich jetzt erst beruflich orientieren können. Der Stärkenatlas hat ihnen hierbei sehr gut weitergeholfen. Die EDV-Qualifizierung wurde von allen als sehr wichtige Referenz für den weiteren beruflichen Werdegang, entweder in Deutschland oder im Heimatland, angesehen.

Alle Mitglieder der Gruppe sind sehr motiviert und zielstrebig, gerne hätten sie nach den zwei Monaten das Angebot fortgesetzt. Die allermeisten haben schon Pläne für ihre berufliche Zukunft – Gedanken an eine Rückkehr werden jedoch zumeist verdrängt. Nur zwei der Männer formulieren, dass sie sich eine Rückkehr vorstellen könnten, sollte es keine Perspektive für ein Bleiberecht in Deutschland mehr geben. Bis dahin möchten sie aber noch alle Möglichkeiten ausschöpfen.

Stolz präsentieren die Teilnehmenden am Ende des Kurses ihre Zertifikate. „So ein Schriftstück, das wir mitnehmen können, ist großartig. Das hilft uns auch nach einer Rückkehr sehr weiter“, sagen sie.

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  • Volkshochschule Hagen