während ich diese Zeilen verfasse, steht Deutschland kurz vor einem weiteren Lockdown, um die erneut steigenden Corona-Infektionszahlen zu kontrollieren. Angesichts der positiven Hoffnungen zum Jahresbeginn mag die weiterhin angespannte Situation so manche oder manchen überrascht haben. Viele vhs hingegen haben – vorausschauend – schon in der Planung ihres neuen Semesters auf die Fortführung eines überwiegend digitalen Programms gesetzt und damit einen Trend des Corona-Jahres vorerst bestätigt.

Bundesweit boten Volkshochschulen im Laufe des Jahres 2020 mehr als vier Mal so viele Online-Veranstaltungen an wie ursprünglich geplant. Das enorme Plus von 454 Prozent ist eines der Ergebnisse der Corona-Zusatzbefragung zur DIEAnbieterstatistik, an der sich im Herbst 2020 insgesamt 339 Volkshochschulen beteiligten. Während die Befragung ein insgesamt positives Bild hinsichtlich der Digitalisierungsbemühungen der vhs zeichnet, deckt sie auch Probleme in der Umsetzung digitaler Bildung auf, darunter fehlende digitale Kompetenzen der Teilnehmenden und der Lehrkräfte sowie mangelnde technische Infrastruktur.

Diese Befunde zeigen, dass es mit dem Willen der vhs, digitaler zu werden nicht getan ist. Was wir brauchen, ist eine umfassenden Digitalisierungsoffensive, die auch die Weiterbildung berücksichtigt. Neben der digitalen Breitenbildung und der Qualifizierung von Lehrkräften muss diese auch die technische Ausstattung und Infrastruktur der Einrichtungen vorantreiben. Hierfür setzen sich Volkshochschulen und ihre Verbände regelmäßig ein – auf politischer Ebene und auch vor Ort.

Die neue Datenkompetenz-App der Volkshochschulen „Stadt | Land | DatenFluss“ ist nur eine von vielen unserer Bemühungen für die Digitalisierung in der Weiterbildung, über die Sie in diesem Heft lesen können.

Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen

Ihre Julia von Westerholt

Verbandsdirektorin des DVV