AlphaKommunal
Kurzinfo
Laufzeit: Oktober 2012 bis September 2015 (Pilot) / Oktober 2015 bis September 2018 (Transfer)
Von Oktober 2012 bis September 2015 erprobte das Projekt AlphaKommunal des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes „Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener“ Strategien, um das Thema Grundbildung in die Öffentlichkeit zu tragen und Teilnehmende für Grundbildungskurse zu gewinnen.
Dabei kooperierten Volkshochschulen und Kommunen an drei Modellstandorten:
- Landkreis Uelzen
- Potsdam
- Kaiserslautern
Im Transferprojekt wurden die in der Pilotphase erarbeiteten Strategien in fünf Modellregionen (Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen) bundesweit umgesetzt und durch weitere Materialien ergänzt.
Vorgehen
Die in der Pilotphase entwickelten Instrumente für eine kommunale Grundbildungsplanung sollen mit Unterstützung von fünf regionalen Grundbildungsberater*innen bundesweit transferiert werden. Gleichzeitig sollen einzelne Elemente einer Grundbildungsplanung an unterschiedliche regionale Rahmenbedingungen im städtischen und ländlichen Raum angepasst werden. Dafür ist es notwendig, kommunale Akteure mit einzubeziehen, die Erfahrungen aus den Projekten der vergangenen Förderschwerpunkte genau in den Blick zu nehmen und darauf aufbauend differenzierte Instrumente zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen.
Konkret ging es um:
Beratung und Information von Kommunen zu ihrer individuellen Grundbildungsplanung, Fortbildungen und ein Sensibilisierungsvideo zum Thema „Funktionale Analphabet*innen erkennen ansprechen und informieren“ für Mitarbeiter*innen der Kommunalverwaltung und kommunaler Betriebe,
arbeitsplatzbezogene Alphabetisierungs- und Grundbildungsangebote,
Strategien der kommunalen Öffentlichkeitsarbeit, ein Online-Informationssystem für Kommunen, das einzelne Module mit Materialien und Hinweisen für eine Grundbildungsplanung sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum bereitstellt.
Ergebnisse
Die Ergebnisse aus beiden Projektphasen wurden auf der Website www.grundbildung-planen.de gebündelt und sind in Form einzelner Tools (Checklisten, Leitfäden etc.) und Handreichungen abrufbar. Auch das Fortbildungskonzept zur Sensibilisierung kommunaler Mitarbeitenden ist hier zu finden.
Einstieg Deutsch
Bundesweite sprachliche Erstförderung
In ganz Deutschland haben sich im Zeitraum von Juni 2016 bis Dezember 2018 rund 300 gemeinnützige Bildungsträger an "Einstieg Deutsch" beteiligt. Sie haben Sprachangebote nach einem einheitlichen Konzept durchgeführt, das der Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) entwickelt hat. Für die Umsetzung vor Ort erhielten sie Fördergelder in Höhe von 27 Mio. Euro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Das Angebot war für alle Geflüchteten offen, die noch keinen Platz in einem Integrationskurs hatten, sowohl für Asylbewerber mit guter als auch unklarer Bleibeperspektive. Rund 31.500 geflüchtete Menschen haben von "Einstieg Deutsch" profitiert.
Konzepte
Die Lerninhalte orientierten sich an den unmittelbaren Alltagsbelangen und dem Lebensumfeld der Teilnehmer*innen. Der Fokus lag auf dem Aufbau von Sprechfähigkeit und Hörverstehen, um so die Zeit von der Ankunft in Deutschland bis zur Teilnahme an einem Integrationskurs zu überbrücken.
Die Lernangebote kombinierten klassischen Deutschunterricht mit begleitetem Online-Lernen. Die Geflüchteten lernten nicht nur mit Buch und Tafel, sondern zusätzlich am Computer und mit Smartphones. Neben der Sprache übten sie so auch den Umgang mit neuen Medien und machten sich mit Programmen vertraut, mit denen sie nach dem Unterricht selbständig weiter lernen konnten.
Die Dozent*innen arbeiteten eng mit ehrenamtlichen Lernbegleiter*innen zusammen. Diese halfen den Geflüchteten z.B. in Selbstlernphasen, insbesondere beim Umgang mit den digitalen Lernmedien.
Die Lernbegleitungen konnten aber auch die Lehrkraft im Unterricht unterstützen und so bei stark heterogenen Lerngruppen die Binnendifferenzierung erleichtern. Auch die Exkursionen wurden von den Lernbegleiter*innen durchgeführt. Hierbei hatten die Geflüchteten die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse in "realen" Situationen zu erproben, etwa bei Einkäufen, am Bahnhof oder bei Behörden.
Wirkungen und Erfolge
Rund 31.500 Geflüchtete in ganz Deutschland haben von Mitte 2016 bis Ende 2018 nach dem Konzept von „Einstieg Deutsch“ gelernt.
Insgesamt haben sich 294 Bildungseinrichtungen bundesweit am Projekt beteiligt und vor Ort 1.886 „Einstieg Deutsch“-Lernangebote durchgeführt.
Die Durchführung der Lernangebote wurde vom BMBF mit rund 27 Millionen Euro gefördert.
Die häufigsten Herkunftsländer der Teilnehmenden waren Afghanistan (24 %), Syrien (19 %), Irak (8 %), Iran (6 %) und Eritrea (4 %).
Ergebnisse der Evaluation der Beratungsfirma Syspons
GRUBIN - Grundbildung für die berufliche Integration
Kurzinfo
Laufzeit: Oktober 2012 bis September 2015 (Pilot) / Oktober 2015 bis September 2018 (Transfer)
Das Projekt GRUBIN zielte darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit und die Chancen für die Integration in den Arbeitsmarkt bei Teilnehmer*innen in Maßnahmen der Beschäftigungsträger durch den Abbau von Grundbildungsdefiziten zu erhöhen.
Vorgehen
Im Einzelnen wurde/n in der ersten Projektlaufzeit folgende Ziele erreicht:
- von vhs und Trägern gemeinsam neue Wege der Teilnehmergewinnung in der Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit gesucht,
- Kooperationen von Volkshochschulen mit Maßnahmenträgern der Arbeitsförderung begründet und in der gemeinsamen Konzeptentwicklung erprobt,
- umfangreiche Lehr-/Lernmaterialien mit dem Titel „Einsteigermodul zur beschäftigungs-orientierten Lese- und Schreibförderung“ im Umfang von 100 UE als Bestandteil von BA-geförderten Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung wie auch zur Anwendung als Grundbildungsangebot an vhs entwickelt und erprobt,
- ein Wiki zur Unterstützung der Lehrkräfte von Maßnahmenträgern für die Nutzung des Einsteigermoduls zur beschäftigungsorientierten Lese- und Schreibförderung entwickelt und bereitgestellt,
- an den Modellstandorten sowohl Fachkräfte von Maßnahmenträgern der Arbeitsförderung und wie auch aus Volkshochschulen als Multiplikator*innen für die Durchführung des Workshops „Beschäftigungsorientierte Lese- und Schreibförderung initiieren und begleiten“ qualifiziert,
- und ebenfalls an den Modellstandorten Fachkräfte von Maßnahmenträgern der Arbeitsförderung mit Hilfe des Workshops „Beschäftigungsorientierte Lese- und Schreibförderung initiieren und begleiten“ (Umfang: 5 UE) über Funktionalen Analphabetismus, seine Hintergründe sowie Fördermöglichkeiten für funktionale Analphabet*innen informiert.
Ziele des Transfer-Projektes waren im Anschluss:
- Ausweitung und Verstetigung der Sensibilisierung von Fachkräften bei Maßnahmenträgern der aktiven Arbeitsförderung mit Hilfe von Informationsveranstaltungen und Verbreitung über digitale Medien.
- Ausweitung der Nutzung des „Einsteigermoduls Beschäftigungsorientierte Lese- und Schreibförderung“ in Maßnahmen der aktiven Arbeitsförderung wie auch in der Weiterbildung.
- Verbreitung des Ansatzes und insbesondere des Einsteigermoduls bzw. der Einsteigermodule bei den Wohlfahrtsverbänden, deren Akademien und deren Fachverbänden, den Ländernetzwerken zur Alphabetisierung und der Sozialwirtschaft.
- Entwicklung von beschäftigungs- und branchenorientierten Modulen der Lese- und Schreibförderung als Anschlussmöglichkeiten an das Einsteigermodul.
- Initialisieren einer weiteren Sensibilisierung von Beratungsfachkräften in örtlichen Dienststellen der Agentur für Arbeit und Jobcentern durch Volkshochschulen.
- Entwicklung von Lehr-/Lernmaterialien zur Förderung von weiteren arbeitsplatzorientierten Grundbildungsbedarfen in den Bereichen Numeracy und Digital Literacy.
Ergebnisse
Die Materialien für den Einsatz im Unterricht (Einsteiger- und Basismodul) finden Sie unter Konzepten und Handreichungen. Das vhs-Lernportal bietet zusätzlich einen Kurs zum Thema "Schreiben und Lesen im Beruf".
Workshop „Beschäftigungsorientierte Lese- und Schreibförderung initiieren und begleiten“
Im Rahmen einer Halbtagsveranstaltung (5 UE) erarbeiteten Fachkräfte aus Trägern Arbeitsförderung die Bedeutung und Möglichkeiten der Lese- und Schreibförderung für eine erfolgreiche berufliche Eingliederung ihrer Maßnahmeteilnehmenden.
Hierzu hat der Workshop den Fachkräften Hintergrundinformationen zu funktionalem Analphabetismus vermittelt, konkrete Lösungen zur Erweiterung der Lese—und Schreibkompetenzen von Maßnahmeteilnehmenden aufgezeigt, Lehr- und Lernmaterialien wie auch weitere Praxishilfen vorgestellt und Raum für Absprachen zu Kooperationsansätzen zwischen Volkshochschule und Träger beispielsweise im Hinblick auf mögliche Übergänge von Teilnehmenden in Grundbildungsangebote der Volkshochschule geboten.
Der Workshop wurde in einem Tandem, bestehend aus einer Fachkraft eines Trägers der Arbeitsförderung sowie einer Fachkraft einer örtlichen Volkshochschule durchgeführt. Durchführungsort des Workshops war die Einrichtung, bei dem die Trägerseite des Tandems tätig ist. Somit war Zielgruppe des Workshops der Kollegenkreis des, die Arbeitsförderung vertretenden Partners des Referent*innen-Tandems.
Qualifizierung der Workshop-Referent/innen
Zur inhaltlichen Vorbereitung auf die Durchführung des Workshops nahmen die Fachkräfte aus beiden Einrichtungen, Weiterbildung und Arbeitsförderung, an einer ganztägigen Multiplikatoren-Qualifizierung teil. Hier wurden nicht nur die zur Umsetzung des Workshops notwendigen Inhalte und Methoden vermittelt, sondern auch, sofern dies noch nicht im Vorfeld geschehen ist, die Tandems aus Vertreter*innen der Arbeitsförderung und Weiterbildng gebildet. Zudem wurde ein einrichtungsübergreifendes Netzwerk initiiert, das die Kooperation der Beteiligten unterstützt.
Das Projekt GRUBIN hat die Kosten der eintägigen Qualifizierung zur Vorbereitung auf die Durchführung des Workshops inklusive der mit der Teilnahme entstehenden Reisekosten getragen. Die anschließende Durchführung des Workshops hat das Projekt den Workshop-Referent/innen mit je 125,- EUR honoriert.
Konzepte und Materialien
Die Konzepte und Materialien wurden im Projekt "Grundbildung für die berufliche Integration (GRUBIN) - Transfer" entwickelt.
Multiplikatoren-Qualifizierung
Das Material zur Multiplikatoren-Qualifizierung umfasst:
- Das Konzept PDF-Datei 1,96 MB (1/3) mit der schriftlichen Darstellung der Inhalte und der methodischen Umsetzung. Hierin enthalten ist ein tabellarischer Ablaufplan.
- Die auf das Konzept abgestimmten Präsentationsfolien VND.OPENXMLFORMATS-OFFICEDOCUMENT.PRESENTATIONML-Datei 8,42 MB.
Workshop
Hier können Sie das Material für die Durchführung des Workshops herunterladen:
Das Workshop-Konzept (2/3), in dem die Inhalte und ihre methodische Umsetzung dargestellt werden. Darin enthalten sind ein tabellarischer Ablaufplan und Materialien zur Vorbereitung des Workshops.
Die auf das Workshop-Konzept abgestimmten Präsentationsfolien.
Reader "Lese- und Schreibschwierigkeiten bei (jungen) Erwachsenen" mit Informationen für Fachkräfte in Einrichtungen der Arbeitsförderung und Jugendberufshilfe.
Anhang
Der Anhang PDF-Datei 4,16 MB (3/3) umfasst neben den Redemanuskripten zu den Veranstaltungskonzepten auch weitere Materialien wie z.B. Senibilisierungsübungen, Rollenspiele und Schriftproben.
Eine Archivdatei ZIP-Datei 27,29 MB beinhaltet sämtliche Materialien zum Download.
Online-Auftritt
Das digitale Informationsangebot grubin-online.de bietet einen Einstieg in die Förderung von Erwachsenen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten. Die Nutzer*innen erhalten hierzu Informationen zu Lese- und Schreibschwierigkeiten und wie man sie frühzeitig erkennt. Sie lernen Lernmaterialien kennen und erfahren, wie diese in Maßnahmen und Kursangebote integriert werden können.