Gemeinschaftsgefühl erhalten und Zusatzaufgaben geben
„Vor allem vom Chat bin ich begeistert! Noch vor dem Kursstart habe ich allen Teilnehmenden eine Nachricht geschrieben: „Wir treffen uns täglich von 9.00 -11.00 Uhr im Chat“ und habe ihnen erklärt, wie sie in den Chat kommen. Direkt am ersten Tag war der Zulauf schon gut. Ich versuche zu Beginn unseres Online-Treffens immer einen Austausch im Chat anzustoßen. Dazu stelle ich eine Frage – zum Wochenende oder thematisch passend zur Lektion. Wir hatten z. B. das Thema „Nachbarn“. Dazu habe ich im Chat Fragen gepostet und die Teilnehmenden über ihre Nachbarn erzählen lassen. Ich war überrascht, wie gut das funktioniert, obwohl ja alles schriftlich abläuft. Wenn jemand einen Witz macht, schicken die anderen digitales Gelächter zurück. Einige schreiben jetzt im Chat sogar mehr als sie im Unterricht gesagt haben.
Dadurch, dass wir zeitgleich online sind, kann ich auch direkt helfen, wenn Teilnehmende technische Probleme haben, z. B. die Umlaute auf der Handytastatur nicht finden oder Ähnliches.
Die Pinnwand nutze ich für allgemeine Ankündigungen, kurze schnelle Hinweise, aber auch für Bonusaufgaben. Ich habe einige sehr fleißige Leute in meiner Gruppe, die mehr Aufgaben benötigen. Ich hinterlege dort Word-Dokumente mit Extrafragen, zu denen die Teilnehmenden mir in ganzen Sätzen antworten sollen. Sie laden sich die Datei herunter, schreiben ihren Text hinein und laden die Antwortdatei in die Dateiablage. Ich korrigiere dann mit verschiedenen Farben ähnlich wie im Korrekturtool und stelle die bearbeitete Datei dann wieder auf die Pinnwand. Wer keinen Computer hat und nur mit dem Smartphone arbeitet, kann mir die Antworten auch als Nachricht schicken. Denn mit dem Handy ist das Bearbeiten und Hochladen von Dateien nicht so leicht.
Für die Teilnehmenden war es eine große Erleichterung, dass sie jetzt weiterlernen können. Sie sind begeistert und finden es toll, dass wir uns jetzt online treffen, obwohl sie natürlich lieber wieder „richtigen Unterricht“ hätten. Für uns alle war das vhs-Lernportal neu, aber wir haben uns gemeinsam in kurzer Zeit den Umgang angeeignet. Das ging erstaunlich unkompliziert.“
Dem Unterricht eine persönliche Note geben
„Ich finde es ganz großartig, dass ich beim vhs-Lernportal alles in einer Plattform habe und nicht verschiedene Kanäle bedienen muss. Ein großer Vorteil für die Teilnehmerinnen ist zudem, dass sie lernen können, wann immer sie die Zeit finden.
Bei den neuen Kursraum-Funktionen begeistert mich besonders die Pinnwand. Diese nutze ich sehr intensiv. Ich poste dort regelmäßig kurze Videoclips, die ich mit dem Handy oder der Webcam aufnehme und mit Texten ergänze. Darin erkläre ich zum Beispiel die Verwendung von einzelnen Wörtern oder Wendungen. Oder ich poste Fotos, eigene Texte, den Spruch des Tages oder das Wort des Tages. Die Pinnwand ermöglicht mir, dem Online-Unterricht eine persönliche Note zu geben. Durch die Kommentarfunktion können die Lernenden zudem auf den Post reagieren, sodass noch eine zusätzliche Kommunikationsebene entsteht.
Die Texte zu den Videos, in denen die Teilnehmenden das Gesprochene noch einmal nachlesen können, kann man dann über die Dateiablage veröffentlichen. Im Moment stelle nur ich Inhalte auf der Pinnwand ein, ich überlege aber, sie freizugeben, sodass alle aus meiner Lerngruppe Beiträge erstellen können.
Wenn der Präsenzunterricht wieder möglich sein wird, werde ich auf jeden Fall weiter mit dem Lernportal arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen, dann meinen Unterricht nicht mehr nur auf Grundlage eines Lehrwerks vorzubereiten, sondern mich an den Inhalten des Portals zu orientieren und diese durch eigene Inhalte zu ergänzen. Ich möchte auf das Digitale nicht mehr verzichten.“
Sprachkenntnisse warm halten
„Mein Integrationskurs konnte knapp vor den Schulschließungen noch zu Ende geführt werden, allerdings konnte die geplante DTZ-Prüfung leider nicht mehr durchgeführt werden. Meine Aufgabe ist es im Moment also, meine Gruppe quasi für die Prüfung „warm zu halten“. Dabei nutze ich die Pinnwand zum Beispiel sehr gerne, um dort die zweite Aufgabe in der mündlichen Prüfung, die Bildbeschreibung zu üben. Ich „hänge“ ein Bild an die Pinnwand, das mit dem Thema der aktuell zu bearbeitenden Lektion zu tun hat und die Lernenden können das Bild beschreiben, indem sie einen Kommentar dazu verfassen. In meinen Kommentaren kann ich dann auf Fehler eingehen oder Fragen zum Bild stellen.
Mit dem Lernportal schlägt man sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Lernenden haben hier nicht nur die Chance, ihre sprachlichen Kompetenzen weiter zu entwickeln, sondern sie können hier auch digitale Kompetenzen erwerben. Für einen Großteil der Lernenden war es absolutes Neuland, sich in ein Portal hineinzubegeben, sich dort zurechtzufinden und das Programm zuverlässig zu bedienen. Viele Teilnehmende haben im Zuge unseres Online-Tutoriums in kurzer Zeit einen wahnsinnigen Lernprozess auf diesem Gebiet durchgemacht. Das ist in meinen Augen ein enormer Zugewinn, zumal wir in Zeiten leben, in denen auf dem Arbeitsmarkt auch von Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund sprachliche UND digitale Kompetenzen erwartet und verlangt werden, - selbst in (vermeintlich) einfacheren Berufen."
Weitere Beispiele gesucht!
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