Die Erwachsenenbildung ist vom derzeitigen gesellschaftlichen Wandel unmittelbar berührt. Zahlreiche Volkshochschulen begegnen den Anforderungen der Migrationsgesellschaft bereits aktiv durch einen Abbau von Zugangsbarrieren. So sind in vielen Häusern Ansatzpunkte für systematische interkulturelle Öffnungsprozesse entwickelt worden. Sie spiegeln sich sowohl in Leitbildern, als auch in operativen Maßnahmen wider.
Der Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. möchte die Volkshochschulen beim Ingangsetzen organisationaler Öffnungsprozesse unterstützen. Das Kernziel lautet, durch eine Weiterentwicklung der Organisation Volkshochschule im Hinblick auf Personalstrukturen, Programmatik und Zielgruppenorientierung die Teilhabechancen von Menschen mit Migrationserfahrung schrittweise zu erhöhen.
Interkulturelle Öffnung der Volkshochschulen – Handlungsempfehlungen
In einem Positionspapier zur strategischen Neupositionierung der Volkshochschulen in der Einwanderungsgesellschaft beschreibt der DVV seine Leitvorstellungen im Kontext des derzeitigen Integrationsdiskurses und gibt konkrete Handlungsempfehlungen an Volkshochschulen und vhs-Landesverbände.
Die Standortbestimmung, die auf einer bundesweiten Umfrage zum Stand der Interkulturellen Öffnung basiert, unterstreicht insbesondere die enge Verbindung von Integration und Teilhabe. So wird Integration als Weg zur Schaffung möglichst chancengleicher Partizipationsmöglichkeiten für Menschen mit Migrationsgeschichte verstanden.
Positionierung der Volkshochschulen in der Einwanderungsgesellschaft PDF-Datei 312,33 kB
Michael Weiß, Berliner SenatsverwaltungEinwanderungsgesellschaften sind Gesellschaften in Bewegung. In Deutschland hat jeder vierte Einwohner familiäre Wurzeln im Ausland, bei den Kindern unter sechs Jahren sind es 40 Prozent. Viele Volkshochschulen machen sich auf den Weg, sich vor diesem Hintergrund umfassend neu zu positionieren. Das Papier des DVV ist ein richtiger Schritt in diese Richtung.
Fachbereichsübergreifende Konferenz der Volkshochschulen „Vielfalt. Zusammen. Lernen. vhs in der Migrationsgesellschaft“
Die erste Fachbereichsübergreifende Konferenz hatte zum Ziel, Integration im Querschnitt der Programmbereiche und auf sämtlichen Ebenen der Organisation Volkshochschule neu zu denken. Damit gehen konkrete Impulse für die Organisationsentwicklung der Volkshochschulen einher:
- Die Aufweichung der Programmbereichsgrenzen im Hinblick auf das Themenfeld „Integration“, insbesondere durch Gründung von vhs-Querschnittsbereichen, neue Tagungsreihen und Sitzungsformaten.
- Die Ausarbeitung innovativer Formate zum Bau von Bildungsbrücken zwischen Migrantinnen und Migranten aus dem Deutschbereich, hinein in das offene Programm von Volkshochschulen (möglichst unter Beteiligung der Zugewanderten).
- Jenseits der programmatischen Ebene: Die Diversifizierung des Personals und das Angestoßen neuer strategischer Kooperationen.
Die wachsende Vielfalt unserer Gesellschaft aktiv zu gestalten und den sozialen Zusammenhalt zu stärken, stand im Mittelpunkt dieser ersten Fachbereichsübergreifenden DVV-Konferenz.
Programm der fachbereichsübergreifenden Konferenz PDF-Datei 1,01 MB