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Deutscher Volkshochschul-Verband

Empfehlung zur Hospitation in der vhs.cloud

Kursbesuche durch Mitarbeitende der Volkshochschule sind während Präsenzveranstaltungen keine Seltenheit. Auch in digitalen Formaten sind sogenannte Hospitationen möglich. Worauf Sie dabei achten sollten und warum Transparenz dabei wichtig ist, erklären wir hier.

Artikel erschienen am 20.07.2020

In den letzten Monaten haben viele Volkshochschulen neue Erfahrungen mit digitalen Kursformaten gesammelt. Die ersten Monate der Corona-Pandemie waren davon geprägt, schnelle Lösungen für die Fortführung der Kurse zu finden. Vielerorts gibt es mittlerweile schon eine Art digitalen Regelbetrieb. Dadurch bekommen Fragen der Qualitätssicherung in den vhs wieder das Gewicht, das sie vorher hatten – und damit das auch Thema der Hospitation in digitalen Kursangeboten.

Warum Hospitationen?

Mit Hospitationen sind Besuche von hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeitenden (HPM) der Volkshochschulen in konkreten Kursen gemeint. Diese dienen dazu, sich einen Einblick in die Veranstaltung zu verschaffen, die Lern- und Lehrmethoden zu beobachten und dem oder der Kursleiter*in gegebenenfalls eine Rückmeldung zu geben. Auch Ideen zu neuen Kursen oder ergänzenden Formaten können aus Hospitationen entspringen.

Auch in digitalen Kursen ist eine Hospitation möglich – sogar einfacher und unkomplizierter als im realen Kursraum. Um weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen vhs und Kursleitenden zu gewährleisten, empfehlen wir dennoch, sich auch bei der Planung digitaler Hospitationen am Vorgehen der Hospitationen im Präsenzunterricht orientieren. Auch Kursbesuche in der vhs.cloud sollten möglichst immer kriteriengeleitet, punktuell und nach vorheriger Absprache mit der Kursleitung erfolgen.

Transparenz schaffen

Das digitale Format lädt zwar gewissermaßen dazu ein, einfach mal zu schauen, was die Kursleitung denn so macht. Ein solches Vorgehen gefährdet jedoch das Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeitenden und Kursleitenden und könnte als Überwachung empfunden werden. Da sich Kursleitende zusätzlich noch auf das neue Kursformat einstellen müssen, ist Unsicherheit im Online-Kursraum nur normal. Die Anwesenheit von Personen, die ggf. über eine Weiterbeschäftigung entscheiden, kann zu Konflikten führen und könnte sich negativ auf den Unterricht auswirken.

Zu empfehlen ist daher eher das Angebot, unerfahrenen Kursleitenden Beratung und Coaching anzubieten. Zu diesem Zweck kann es sinnvoll sein, auf Wunsch im digitalen Kursraum anwesend zu sein und dabei eine beobachtende Rolle einzunehmen. Dies muss auch den Kursteilnehmenden transparent kommuniziert werden – so wie man es in Präsenzkursen handhaben würde. So lässt sich vorbeugen, dass Teilnehmende mit Misstrauen reagieren, wenn die Anwesenheit von anderen Personen unklar ist– vor allem dort, wo die Teilnehmenden kollaborativ arbeiten und ihre Arbeitsergebnisse sichtbar sind.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude bei der gemeinsamen Entwicklung neuer und qualitativ hochwertiger Kursangebote!

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