Frieder Birzele
Ehrenvorsitzender des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg, Innenminister Baden-Württemberg a.D.
* 17.01.1940 in Göppingen † 25.12.2023 in Göppingen
Im Alter von 83 Jahren ist der Ehrenvorsitzende des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg und ehemalige Innenminister des Landes, Frieder Birzele, in Göppingen verstorben. Wir trauern um einen besonderen Menschen, der sich jahrzehntelang mit viel Engagement und Erfolg für das Wohl der Volkshochschulen und des Verbandes einsetzte.
Fast 20 Jahre lang, von 1994 bis 2013, war er Vorsitzender des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg und machte er sich für die öffentliche Förderung der Volkshochschulen in der Landespolitik stark. Bis zuletzt war er den Volkshochschulen und dem Verband als Ehrenvorsitzender aus tiefer Überzeugung persönlich eng verbunden. Wie er in einem Interview zum 75-jährigen Jubiläum des Verbandes im Jahr 2022 erklärte, war ihm immer die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Volkshochschulen für die Förderung der Bildung und der Bildungschancen aller Menschen und ganz besonders der Bildung benachteiligter Menschen wichtig. Er vertrat die Überzeugung, dass die allgemeine Weiterbildung der Volkshochschulen – neben der beruflichen und wissenschaftlichen Aus- und Weiterbildung an Hochschulen und Universitäten – eine grundlegende und gleichrangige Rolle bei der Weiterentwicklung der Gesellschaft und der Festigung der Demokratie spielt. Konkret erleben konnte er diese Erkenntnis dabei immer auch bei „seiner“ Volkshochschule vor Ort in Göppingen, mit dessen Leiter er über all die Jahre einen regelmäßigen Austausch pflegte.
Als Vorsitzender des Verbandes setzte er sich fortlaufend und entschieden für eine bessere Förderung der Volkshochschulen durch das Land ein. Durch seine langjährige Tätigkeit als Landtagsabgeordneter (1976 bis 2006), als Innenminister (1992 bis 1996) und als stellvertretender Landtagspräsident (1996 bis 2006) verfügte er dafür über die erforderlichen politischen Erfahrungen und Kontakte. Wie er im Interview erklärte, zielte seine Argumentation dabei „immer auf die Drittelfinanzierung: ein Drittel die Teilnehmenden, ein Drittel die Kommunen und ein Drittel das Land.“ Die positive Entwicklung der Landesförderung in den vergangenen Jahren bestärkte dieses Ziel für ihn als langfristig geltende Vision, auf die der Verband und die Landespolitik weiter hinarbeiten sollen. Diese Vision bleibt uns im Verband als wichtiges Vermächtnis, das über seinen Tod hinaus Bestand hat und welches wir im Gedenken an ihn weitertragen werden.
Der Volkshochschulverband Baden-Württemberg wird Frieder Birzele, welcher mit großer Überzeugung und menschlicher Empathie für die Sache der Volkshochschulen eintrat, immer in bester Erinnerung behalten. Wir werden uns seinen Ideen und Grundsätzen auch nach seinem Tod verpflichtet fühlen und seiner Person ein ehrendes Andenken bewahren.
Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie, seinen Freunden und allen, die Frieder Birzele kannten und schätzten.
Im Namen des Vorstands, der Mitglieder und der Mitarbeitenden des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg
Fritz Kuhn, Vorsitzender
Dagmar Mikasch-Köthner, stellvertretende Vorsitzende
Susanne Deß, stellvertretende Vorsitzende
Dr. Tobias Diemer, Direktor