Als Lebensräume und Wirtschaftsstandorte stehen Städte unter einem ständigem Veränderungsdruck. Doch wer sorgt eigentlich dafür, dass urbane Räume sich überhaupt weiterentwickeln? Wie kann es dabei gelingen wirtschaftliche, soziale, kulturelle und städtebauliche Überlegungen gleichermaßen unter einen Hut zu bringen? Und wie können Hamburgerinnen und Hamburger selbst Teil des Wandels werden? Antworten auf diese und viele weitere Fragen will die Dialogreihe „Komplizen für die Zukunft – was bewegt die Stadt“ der Hamburger Volkshochschule geben, indem sie die Möglichkeit bietet, hinter die Kulissen der Stadt zu blicken und Menschen kennenzulernen, die die Zukunft der Hansestadt gestalten.

Erdacht wurde die Reihe in Vorbereitung auf das 100-jährige Jubiläum der Hamburger Volkshochschule im Jahr 2019. Das Jubiläum war Anlass für die vhs, nicht nur auf die eigene Geschichte im Kontext der Stadthistorie zurückzuschauen, sondern auch die gemeinsame Zukunft in den Fokus zu nehmen.

Unter der Regie eines eigens eingesetzten Projektteams entstand die Idee zum Dialogformat „Komplizen der Zukunft“. Ziel sei es gewesen, so Anette Borkel, Programmabteilungsleiterin an der Hamburger Volkshochschule, „Begegnungen zu ermöglichen, zwischen den Hamburger*innen und der Stadt, ihren Akteuren, Institutionen, einzelnen Menschen, Ehrenamtlern, Wirtschaftsbossen, den Medien – also all denen, die das gesellschaftliche Leben in der Stadt prägen“. 

Wichtig war den Macher*innen zwischen allen Beteiligten eine Gesprächsatmosphäre auf Augenhöhe zu schaffen, und den Teilnehmenden einen Blick hinter Türen zu ermöglichen, die ihnen sonst verschlossen bleiben. Unter anderem konnten die Teilnehmenden so im Jubiläumsjahr das Amt des Oberbaudirektors von Hamburg besuchen, im Hamburger Tropeninstitut zum Thema „Seuchen- und Virenschutz im Hamburg“ diskutieren oder den Chefredakteur des Hamburger Abendblattes treffen.

„Wir haben uns bemüht ein ganz breites Spektrum auf die Beine zu stellen“, schildert Programmabteilungsleiterin Borkel die Bemühungen der Volkshochschule, mit der Reihe überall dort genauer hinzublicken, die Menschen ins Gespräch zu bringen, wo lebens- und zukunftsweisende Entscheidungen für Hamburgs Stadtgesellschaft getroffen werden. Am Ende des Jubiläumsjahres kamen so rund 100 Veranstaltungen, Kurse und Workshops in der Reihe „Komplizen der Zukunft“ zusammen. Für die Hamburger Volkshochschule ein durchschlagender Erfolg, der – anders als ursprünglich vorgesehen – am Ende sogar verstetigt wurde.

„Nach dem Jubiläumsjahr gab es so viele Nachfragen, warum es keine Veranstaltungen mehr gibt“, erinnert sich Borkel. Besonders gefreut habe die vhs, dass sich damals auch viele potenzielle „Komplizen“ gemeldet hätten, um ihr Interesse an einer Mitwirkung im Rahmen zukünftiger Termine mitzuwirken. Auf diese große Nachfrage wurde die Reihe deshalb ab 2022 verstetigt und läuft bis heute erfolgreich mit jährlich wechselnden Schwerpunkten.

Dr. Annika Hoffmann, pädagogische Mitarbeiterin an der Hamburger Volkshochschule, koordiniert heute die Reihe und ist bei vielen Veranstaltungen selbst mit vor Ort. Sie bezeichnet die „Komplizen“ als ihre Lieblingsreihe [sb4] und bringt das Erfolgsgeheimnis der Reihe wie folgt auf den Punkt: „Mit den Komplizen-Terminen gehen wir vor Ort, gehen zu den Menschen, gehen durch die Tür und kommen ins Gespräch – das ist das Beste.“ Am Ende hofft die Volkshochschule, so Menschen auch zur aktiveren Teilhabe an der Stadtentwicklung zu motivieren und – im Großen wie im Kleinen – eigene Ideen für Hamburgs Zukunft zu entwickeln.