Was sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Öffnet in einem neuen Tab)? Und wie können auch Kinder und Jugendliche zu ihrer Verwirklichung beitragen? Dies waren die Ausgangsfragen eines innovativen Projekts, das im Sommer 2023 von der vhs Ostfildern umgesetzt wurde. Im Rahmen einer Olympiade galt es, an verschiedenen Stationen Informationen einzuholen und bestimmte Aufgaben zu lösen, um Stempel auf einer Karte zu sammeln. Die jungen Teilnehmenden konnten sich auf diese Weise spielerisch mit Aspekten wie Umweltschutz, Klimawandel, Armutsbekämpfung, Bildung und Ernährungssicherheit auseinandersetzen.
Spielerischer Ansatz und eine bunte Vielfalt durch verschiedene Stationen
Der Fokus des Projekts lag darauf, die jungen Teilnehmenden niederschwellig mit den 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und mit der Agenda 2030 (Öffnet in einem neuen Tab) in Berührung zu bringen. Dabei ging es auch darum, das oft negativ besetzte Thema der Nachhaltigkeit spielerisch aufzugreifen und mit positiven Aspekten zu verknüpfen.
An den einzelnen Stationen, die auf der Landschaftstreppe in Ostfildern aufgebaut waren, wurden die Ziele jeweils konkret veranschaulicht und in Verbindung mit der Lebensrealität der Menschen vor Ort gebracht. Deshalb hatte Anne Rist, die seitens der Volkshochschule für die Umsetzung des Projekts verantwortlich war, vorab verschiedene Organisationen und Vereine aus Ostfildern, die sich in ihrer Arbeit bereits mit einzelnen Zielen auseinandersetzen, mit ins Boot geholt. Neben dem Verein „Eine Welt Ostfildern“ und dem Naturschutzbund Nellingen war etwa auch die städtische Klima- und Umweltschutzmanagerin vor Ort und betreute einen Stand.
Von Armutsbekämpfung über Friedensförderung bis hin zu hochwertiger Bildung
Genauso bunt wie das Design der 17 Nachhaltigkeitsziele, die gut sichtbar für Passanten und Interessierte auf den Wiesenflächen der Landschaftstreppe aufgestellt waren, waren somit auch die vertretenen Organisationen: Der Stand von „Brot für die Welt“ etwa widmete sich den Zielen „Keine Armut“ und „Kein Hunger“. Hier konnten die Teilnehmenden mithilfe eines Spiels ihren CO2-Fußabdruck in Bezug auf ihre Ernährung messen. An der Station, die vom „Bürgertreff Scharnhauser Park“ und den „SchaPanesen“ betreut wurde, konnten die Kinder und Jugendlichen zudem unterschiedliche Lebensmittel, die in bunten Säckchen versteckt waren, mit den Händen erfühlen und Informationen über den neue „Fairteiler“ im Scharnhauser Park, in dem gerettete Lebensmittel bereitgestellt werden, erhalten.
„Wir haben für unsere Nachhaltigkeitsolympiade wirklich eine bunte Mischung an Themen und engagierten Vereinen aus Ostfildern zusammengebracht. So konnten wir den Kindern und Jugendlichen zeigen, dass es ganz viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt, sich lokal für ein Anliegen, wie etwa Naturschutz oder Armutsbekämpfung, zu engagieren. Ich hoffe, dass das die Teilnehmenden inspiriert hat, sich auch in ihrem Alltag für die Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele einzusetzen“, resümiert Anne Rist von der vhs Ostfildern.
Der Verein „Eine Welt Ostfildern“, der sich für das Ziel „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ engagiert, zeigte im Rahmen der Olympiade auf, wie Handys und Kleidung produziert werden. Die Kinder und Jugendlichen mussten hier einige Quiz-Fragen beantworten, um einen Stempel zu bekommen. Bei der städtischen Klima- und Umweltschutzmanagerin konnten die jungen Menschen zudem durch das Lösen eines Bilderrätsels ihr Wissen unter Beweis stellen und etwas über nachhaltige Städte und Gemeinden lernen.
Am Stand der Jugendbeteiligung Ostfildern, die die Interessen der Jugend im Gemeinderat vertritt, gab es ein Quiz zum Nachhaltigkeitsziel „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“. Und natürlich durfte auch die vhs Ostfildern mit einer eigenen Station nicht fehlen: Sie widmete sich dem Ziel „Hochwertige Bildung“. Hier konnten die Teilnehmenden mit guten Antworten rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele punkten und durch Klebepunkte darüber Auskunft geben, welches der Ziele ihnen besonders am Herzen liegt.
Workshops zu Geschlechtergleichheit und Klimaschutz
Neben den Infoständen gab es außerdem noch eine Workshop-Area, die von zwei Kursleiterinnen betreut wurde. Dort gab es Denkanstöße zu den Zielen „Geschlechtergleichheit“ und „Maßnahmen zum Klimaschutz“. Die Workshops, die jeweils 20 Minuten dauerten und mehrmals mit unterschiedlichen Kleingruppen umgesetzt wurden, boten eine gute Gelegenheit für die Kinder und Jugendlichen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. So ging es beim Workshop „Geschlechtergleichheit“ um achtsames Zuhören, was direkt vor Ort eingeübt wurde, und den Austausch von persönlichen Erfahrungen. Der Workshop zum Thema Klimaschutz war als kleine Zukunftswerkstatt konzipiert. Die Kursleiterin fragte nach, wie es den Kindern und Jugendlichen aktuell vor dem Hintergrund der Klimakrise geht, und regte sie im gemeinsamen Gespräch dazu an, eine Zukunftsvision zu entwickeln. Die jungen Menschen nahmen diese Kurz-Workshops gut an und ließen sich auf die angeleitete Reflexion und den Austausch miteinander ein.
„Durch die Nachhaltigkeitsolympiade wollten wir den Kindern und Jugendlichen auf eine spielerische Weise zeigen, dass Engagement ein gutes Gefühl vermitteln und Freude machen kann“, so Anne Rist. „Das ist uns gelungen. Die jungen Menschen hatten großen Spaß daran, die verschiedenen Stationen abzulaufen und Stempel zu sammeln, und konnten dabei auch noch viel über Nachhaltigkeit lernen. Viele kamen am Ende nochmal auf uns zu und sagten, dass sie sich eine Wiederholung dieses Formats wünschen.“