1948 gründeten die Volkshochschulen und die Gewerkschaften aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus und des 2. Weltkriegs das Bündnis „Arbeit und Leben“. Ziel war es, mit einer gemeinsamen Organisation der politischen Bildung Verantwortung für den Aufbau und die Stärkung der Demokratie in Deutschland zu übernehmen.
Angesicht der Tatsache, dass die Demokratie im Zeichen von Krisen und populistischer Agitation zunehmend unter Druck gerät und immer weiter an Akzeptanz verliert, erneuern der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) und Arbeit und Leben unter dem Titel „Gemeinsam stark für die Demokratie – gestern, heute und morgen!" nun gemeinsam das Selbstverständnis ihrer Zusammenarbeit.
Selbsverständnis „Gemeinsam stark für die Demokratie – gestern, heute und morgen!"Uns leitet die Vorstellung, dass eine Demokratie zwingend Demokrat*innen und ein demokratisches, gesellschaftliches Fundament braucht. Den eigenen Beitrag für die Gestaltung des Gemeinwesens zu erkennen und zu nutzen, setzt Kompetenzen und Selbstwirksamkeitserfahrungen voraus. Uns ist eine offene und vielfältige Gesellschaft ein Anliegen, in der alle Menschen die gleichen Chancen auf Teilhabe an Demokratie und Gesellschaft haben. Bildung generell ist der Schlüssel für soziale Teilhabe und sozialen Aufstieg.
Seit ihrer Gründung setzen sich Arbeit und Leben, DGB und Volkshochschulen für die aktive Gestaltung der Demokratie durch politische Bildung ein. Angesichts der bevorstehenden Wahlen in den Ländern, Kommunen und in Europa bringen die Partner in dem Papier ihre Sorge zum Ausdruck, dass antidemokratische Kräfte weiter an Einfluss gewinnen. Deshalb wollen DGB, DVV und Arbeit und Leben gemeinsam zu den Wahlen 2024 für eine Stärkung der Demokratie werben und fordern hierfür auch eine nachhaltige finanzielle Stärkung der Träger der politischen Bildung und einen Ausbau der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung.