Inhalt anspringen

Deutscher Volkshochschul-Verband

14.10.2024

In der Bildung wollen viele freiberuflich arbeiten

Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft zur sozialen Sicherung und Einstellung von Selbstständigen im Bildungsbereich

Bildungsverbände, Bildungspolitiker*innen, Dozent*innenvertretungen und die Deutsche Rentenversicherung (DRV) eint eines: Sie wollen keine prekären Arbeitsbedingungen und keine Scheinselbständigkeit bei Lehrkräften im Bildungsbereich. Aber wer Freiberuflichkeit in der Bildung als Weg in die Prekarität betrachtet, liegt falsch. Das zeigen Ergebnisse eines aktuellen Gutachtens des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

„Mit ganzem Herzen selbständig“

In einer Befragung von knapp 900 freiberuflich in der Bildung tätigen Personen hat das renommierte Kölner Wirtschaftsforschungsinstitut festgestellt, dass viele ihren Status als Freiberufliche schätzen: 62 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen die Freiberuflichkeit mehr zusage als eine abhängige Beschäftigung. Als Vorteile der Freiberuflichkeit betrachten sie zum Beispiel das selbstbestimmte Arbeiten (knapp 90 Prozent), die freie Zeiteinteilung (81 Prozent) und die Möglichkeit, sich in der Berufstätigkeit auf die eigenen Stärken zu spezialisieren (knapp 74 Prozent). 72 Prozent sind „mit ganzem Herzen selbstständig“. Weniger als 6 Prozent wären gern (bzw. lieber) abhängig beschäftigt.

Viele sind längst freiwillig versichert

Die Studie widerlegt auch die Vorstellung, dass Freiberufliche ohne Altersvorsorge seien: Dies trifft auf weniger als 5 Prozent der Befragten zu. Die große Mehrheit der freiberuflich Tätigen greift auf ein breites Spektrum an Instrumenten für die Absicherung im Alter zurück. Immerhin gut 47 Prozent der haupterwerbstätigen selbständigen Lehrkräfte nannten dabei laufende Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung. 51 Prozent haben in der Vergangenheit Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung erworben.

Der Deutsche Volkshochschul-Verband setzt sich für faire Honorare und den Erhalt der Freiberuflichkeit von Lehrkräften bei angemessener sozialer Absicherung ein. Gemeinsam mit anderen Verbänden fordert er Rechtssicherheit für Freiberufliche sowie für die Bildungseinrichtungen, in denen sie tätig sind.

Zur Themenseite

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • DVV